Die Anwesenheit des Luchses
berührt die Interessen gleich mehrerer gesellschaftlicher
Gruppen und Verbände in unserem Land. Dies sind vor
allem die Jagd, die Landwirtschaft, der Forst und der Natur-
u. Artenschutz.
Der Luchs wird von diesen Interessensgruppen ganz unterschiedlich
wahrgenommen. Dabei werden oft nur solche Teile seines Verhaltens-spektrums
herausgegriffen, die den eigenen Denkstrukturen entsprechen.
So ist der Luchs in den Augen vieler Artenschützer
ein Gesundheits-polizist, der nur kranke und schwache Beutetiere
jagt und eine intakte Wildnis anzeigt. Jäger dagegen
befürchten die Ausrottung des Rehwilds.
Förster sehen im Luchs ein Tier, das dazu beiträgt,
den Wildverbiss zu reduzieren. Landwirte sorgen sich um
ihre Nutztiere oder auch um eine mögliche Jagdpachtminderung,
wenn der Luchs durch das Revier streift.
Die Sorgen und Ängste müssen ernst genommen werden,
sie lassen sich nicht einfach ignorieren. Unser Luchsprojekt
hat deshalb das Ziel, auf der Grundlage von fachlich hochwertiger
Information Vertrauen zu schaffen und zwischen den Interessensgruppen
mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen an den Luchs
zu vermitteln.
|