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"Ich
bin für den Luchs in unseren Wäldern"
für "Aktuelles" zum Luchs im Mühlviertel,
Waldviertel, Böhmerwald und darüber hinaus.
Wieder einmal etwas erfreuliches. Dieses
schöne Luchsbild wurde kürzlich aus einer Fotofalle
des Luchsprojektes ausgelesen. Der Luchs hatte sich bereits
im Herbst 2015 im Sternwald fotografiert. Ein Abgleich mit
Bildern zeigte nun, dass das Tier im März 2016 in Südböhmen
unterwegs war. Auf Initiative von Jägern werden nun
Schulvorträge und ein gemeinsamer Luchsbericht in der
Gemeindezeitung gemacht.
Illegale Tötungen im
Bayerischen Wald
Foto: Polizei Niederbayern
Die Luchstötungen im Bayerischen Wald
häufen sich. Im März 2012 wurde bei Rinchnach
eine Luchsin vergiftet, im Mai 2013 bei Bodenmais eine trächtige
Luchsin erschossen und tot an einem Wanderweg gefunden,
im Mai 2015 fand man dann abgeschnittene Luchspfoten bei
Lam nahe einer Fotofalle und im Dezember 2015 eine strangulierte
Jungluchsin bei Oberkreuzberg. Im jüngsten Fall ging
man vorerst von einem Verkehrsunfall aus, weil das Tier
im Straßengraben gefunden wurde. Untersuchungen des
toten Tieres in Schweden haben aber nun ergeben, dass die
Luchsin stranguliert wurde, also durch menschliche Gewalteinwirkung
getötet und dann im Straßengraben abgelegt wurde,
um eine Verkehrsunfall vorzutäuschen.
Alle Fälle haben gemeinsam, dass hier
hohe kriminelle Energie der Täter im Spiel ist und
bisher keinerlei Aufklärung gelang.
Diese Luchskrimis sind aber kein ausschließlich
bayerisches Phänomen, ähnliches passiert auch
in Österreich oder Tschechien. Die Böhmisch-Bayerisch-Österreichische
Luchspopulation wird hier auf eine harte Überlebensprobe
gestellt, denn illegale Tötungen und Verkehrsunfälle
sind die Hauptrisiken für das Überleben der Luchse
im Böhmerwald und rundherum.
Februar 2016
Wolf im Freiwald etc.
Foto: Kurier
Im Februar 2016 wurde ein Wolf im Waldviertel
bei Karlstift und später bei Schönbach/Bärnkopf
nachgewiesen. Kurz später wurde ein Wolf im Mühlviertel
bei Leopoldschlag bestätigt, dort hatte er Damwild
gerissen und die anschließende DNA-Analyse ergab Wolf.
Insgesamt werden die Wolfhinweise in der
Böhmischen Masse mehr. Waren bis vor kurzem auf den
Luchsfotofallen keine Wölfe, so waren in Südböhmen
im Jahr 2015 plötzlich mindestens 5x Wölfe auf
Bildern der Fotofallen und im Nationalpark Bayerischer Wald
jüngst 2x. Bisher handelte es sich immer um Einzeltiere,
Hinweise auf Rudel gibt es bisher nicht.
Februar 2016
Luchsstand auf der Hohen Jagd
in Salzburg
Die Fachmesse "Hohe Jagd" Ende
Februar in Salzburg ist eine der größten Jagdmessen
Mitteleuropas, mit vielen Besuchern aus Österreich
und Bayern. Gemeinsam mit der bayerischen Gregor-Luisoder-Umweltstiftung
hatten wir vom Luchsprojekt Österreich Nordwest 4 Tage
lang dort einen Luchsinfostand.
Es waren spannende Tage mit vielen interessanten
Gesprächen und Eindrücken. Viele Jäger aus
dem Bayerischen Wald, dem Mühlviertel und Waldviertel
waren an unserem Stand.
Die Bilanz ist positiv. Von vielen Jägern
wurde wert geschätzt, dass wir uns offen der Diskussion
stellten. Unser Infomaterial ging weg, wie die warmen Semmeln.
Februar 2016
Luchsjägerin rechtskräftig
verurteilt
Foto: OÖN
Das Landesgericht Steyr hatte die in den
OÖ Kalkalpen überführte Luchsjägerin,
Frau W., im Herbst in erster Instanz zu einer bedingten
Haftstrafe von 3 Monaten sowie einer Zahlung von 2.880 EUR
zugüglich 12.101 EUR Schadenersatz verurteilt. Frau
W. ging in Berufung. Nun hat das Oberlandesgericht Linz
entschieden: die bedingte Haftstrafe von 3 Monaten wurde
aufgehoben, die Strafzahlung wurde auf 1.920 EUR herabgestzt
und die Schadenersatzforderung wurde auf den Zivilrechtsweg
verwiesen. Das Urteil ist rechtskräftig, Frau W. vorbestraft.
Nun läuft auch das Verfahren zum Entzug der Jagdkarte
für Frau W. (und ihren Gatten).
Insgesamt zeigt der Fall, dass sich die
Ermittlungen sehr zäh gestalteten und das Strafausmaß
für solche Fälle eine gesetzliche Anpassung nach
oben benötigt.
Im Fall der weiteren Luchstötungen
in den OÖ Kalkalpen ermittelt die Staatsanwaltschaft
weiter. Inzwischen haben Naturschutzbund und WWF eine Belohnung
von 10.000 EUR für sachdienliche Hinweise ausgesetzt.
Jänner 2016
Luchsmännchen "Alus"
im bayerisch-salzburgerischen Grenzgebiet
"Alus" bei der Freilassung im
Friaul, Frühling 2014; Foto: Luchsprojekt Friaul
Der Luchs, der jüngst im Dezember
2015 in den bayerischen Alpen bei Berchtesgaden und davor
im März 2015 im österreichischen Pinzgau von einer
Fotofalle abgebildet wurde, ist ein alter Bekannter - Luchs
Alus. Dies ergab der wissenschaftliche Fellmustervergleich.
Luchs Alus ist ein Männchen und wurde im Frühling
2014 im Friaul nahe Tarviso freigelassen. Zwischen dem Freilassungsort
und dem jüngsten Nachweisort liegen ca. 130 km Luftlinie,
einmal quer über die Ostalpen sozusagen. Das teilte
kürzlich die Forschungsgemeinschaft SCALP mit. (kora.ch)
Eine vergleichbare Strecke hatte kürzlich
auch Luchs Ludek zwischen Sumava/Böhmerwald, Linz und
Freiwald hinter sich gebracht.
Jänner 2016
Die abenteuerliche Reise des
Luchs Ludek
Groß war die Überraschung als
im August 2015 ein Luchs bei Linz, im Kürnberger Wald
auftauchte. Noch größer war die Überraschung,
als sich herausstellte, dass er aus dem tschechischen Böhmerwald
zugewandert war und jetzt, jetzt ist er im Freiwald aufgetaucht.
Österreichische und tschechische Luchsforscher
trauten ihren Augen nicht recht, als sie beim jüngsten
Fellmustervergleich von Luchsbildern aus Fotofallen feststellten,
dass der „neue“ Luchs im Freiwald/Novohradske
hory, ein alter bekannter ist, nämlich Luchs Ludek.
Dieser Luchs, von dem die Wissenschafter annehmen, dass
es ein junges Männchen ist, ist ein richtiger Draufgänger.
Erst wanderte er quer durch Südböhmen und das
Mühlviertel, überwand die Donau und blieb einige
Wochen im Kürnberger Wald nahe Linz. Dort wurde es
ihm offensichtlich zu eng, ist dieser Wald doch nur ca.
1.200 ha groß und kommt somit als dauerhaftes Luchsrevier
nicht in Frage. So eines misst durchschnittlich 10.000 ha.
Luchse brauchen zudem Artgenossen als Nachbarn,
die hatte er dort nicht. Gegen Süden versperrte ihm
außerdem allerhand menschliche Infrastruktur den Weg.
Denn mit Einkaufszentren, Flughafen, Straßen, Industrie
und wenig Wald in der Landschaft hat man als Luchs wenig
Freude. Was tun? Also wieder zurück über die Donau
in den Norden und auf neuen Wegen durchs Mühlviertel
bis ins Waldviertel. Im Grenzgebiet von Oberösterreich,
Niederösterreich und Südböhmen, welches auf
österreichischer Seite Freiwald und auf tschechischer
Seite Novohradske hory heißt, konnte Luchs Ludek schließlich
im Oktober und November 2015 mehrfach festgestellt werden.
Luchs "Ludek"
wurde Anfang September abermals im Kürnberger Wald
fotografiert. Es bleibt spannend, wohin der Luchs weiterziehen
wird, ob zurück in den Böhmerwald oder aber in
eine ganz andere Richtung. Der Kürnberger Wald alleine,
mit seinen ca. 1.200 ha, ist für ein dauerhaftes Luchsrevier
zu klein.
August 2015
Luchs bei Linz kam aus dem
tschechischen Böhmerwald
Mitte August wurde im Kürnbergerwald,
nahe Wilhering bei Linz, ein Luchs mittels Wildkamera fotografiert.
Viele Medien berichteten, die kleine Sensation war perfekt.
Inzwischen haben tschechische und österreichische Wissenschafter
das Tier mittels Fellmustervergleich identifiziert, der
Luchs kam aus dem Böhmerwald.
Luchs "Ludek" wurde erstmals
im März und April 2015 im südböhmischen Sumava/Böhmerwald
zwischen Cesky Krumlov und Prachatice nachgewiesen. An Fotofallen
des tschechischen Luchsprojektes hatte sich das Tier gefilmt
und fotografiert. Nur 5 Monate später tauchte Luchs
"Ludek" nun Mitte August nahe Linz auf. Die Forscher
gehen davon aus, dass es sich um ein junges Männchen
handelt.
"Es ist eine beachtliche Strecke,
die dieser Luchs hier zurückgelegt hat, quer durch
Südböhmen und das Mühlviertel und schließlich
hat er auch noch die Donau überwunden", sagt Thomas
Engleder, vom Luchsprojekt Österreich Nordwest. "Es
zeigt einmal mehr, dass Luchse auf der Suche nach neuen
Lebensräumen weit umherkommen und grüne Infrastruktur
wie Wildtierkorridore und Wildtierquerungsmöglichkeiten
in unserer Landschaft besonders wichtig sind".
Luchs "Ludek" hat die Donau vermutlich
beim Kraftwerk Ottensheim überwunden, oder aber er
ist geschwommen.
Mitte Mai wurden im Bayerischen Wald 4
Luchsvorderbeine gefunden. Sie waren in der Nähe einer
Fotofalle unseres Partnerprojektes "Luchsprojekt Bayern"
platziert. Wissenschaftliche Untersuchungen der Körperreste
haben ergeben, dass es sich um die Vorderbeine von zwei
Luchsen aus der regionalen, wildlebenden Population handelt.
Bei einem Tier fanden sich auch Narben eines früheren
Beschusses.
Die 10.000 EUR Belohnung, die das Bayerische
Umweltministerum für die Ergreifung des Täters
ausgesetzt hat, wurden bisher noch nicht eingelöst.
Wie so oft, treten die Ermittlungen auf der Stelle.
Mitterweile berichten vermehrt renommierte
Medien über die ständigen illegalen Luchstötungen.
Das bleibt nicht ohne Folgen, inzwischen gibt es erste Stornierungen
von Touristen, die lieber anderswo ihren Urlaub verbringen
als in jenen Gegenden, wo auf geschützte Tiere geschossen
wird.
Kürzlich wurde nach Hinweisen an die
Polizei bzw. die Umweltkripo bei einem Präparator im
Raum Linz ein illegal getöteter Luchs in dessen Tiefkühltruhe
sichergestellt. Als Täter, der den Luchs in den Kalkalpen
in einem Jagdgebiet des Erzbistums Salzburg erlegt hatte,
wurde der 64jährige Jäger Harald W. aus Linz ausgeforscht.
Insgesamt gibt es Gerüchte über mehrere illegal
getöte Luchse in diesem Raum. Die weiteren Ermittlungen
der Umweltkriminalpolizei gestalten sich schwierig, da die
Ermittler auf eine Mauer des Schweigens stossen, wie mehrere
Medien berichten.
Die offizielle Jagd mit Landesjägermeister
und Landesjägermeisterstellvertreter hat sich von dieser
illegalen Tat klar distanziert. Ein Umdenken in Sachen Luchs
wurde angekündigt. Das begrüßen wir sehr.
Wir hoffen aber auch sehr, dass alles unternommen wird,
damit alle Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt
werden und die Mauer der Schweigens nicht länger hält.
Denn der Imageschaden für die Jagd ist durch solche
illegale Umtriebe enorm und wir brauchen die Jäger
als verlässliche Partner auf der richtigen Seite des
Gesetzes.
Dauerhafter Jagdkartenentzug, Höchststrafe
und jagdliche Disziplinarkommission sind angebracht um die
illegale Bejagung von Luchsen und anderen geschützten
Wildtieren endlich Einhalt zu gebieten.
Sowohl in der Böhmerwaldpopulation
als auch in der Kalkalpenpopulation sind illegale Nachstellungen
das Hauptproblem für Luchse.
März 2015
Wolfnachweis im Böhmerwald
Foto: TransLynx
Ende Februar ist die kleine Sensation passiert,
auf die wir schon lange gewartet haben. An einer Luchsfotofalle
auf der tschech. Seite des Böhmerwaldes unweit der
österr. Grenze hat sich ein Wolf fotografiert. Das
Tier auf den beiliegenden Bildern wurde von Fachleuten unterschiedlicher
Länder eindeutig als Wolf identifiziert. Die Vermutung
liegt bei einem durchwandernden männlichem Jungtier.
An dem gleichen Standort am Grünen Band Europas wurden
auch schon Luchs Tomáš und ein Elch fotografiert.
Bereits Anfang Februar wurde im Weinviertel ein Wolf fotografiert
und Anfang März dann im bayerischen Rottal. Es kann
gut sein, dass der Wolf vom Weinviertel und vom Böhmerwald
in Zusammenhang stehen, es bleibt aber Vermutung. Grundsätzlich
kann der Wolf, der jetzt im Böhmerwald nachgewiesen
wurde, aus jeder Himmelsrichtung gekommen sein. Gewissheit
über seine Herkunft könnte nur ein Gentest liefern.
Einzelwölfe tauchen schon seit einigen
Jahren in Österreich auf, ein Rudel gibt es bisher
nicht. Anders ist das in praktisch allen Nachbarländern
Österreichs, dort gibt es Wölfe und Wolfsfamilien
seit geraumer Zeit. Es ist spannend, wie die Wölfe
Europa zurückerobern und spannend wird auch die weitere
Diskussion in Österreich. Wir hoffen doch, dass sie
etwas sachlicher verläuft, als die Luchsdiskussion
in den vergangenen Wochen. Auf alle Fälle wird die
Akzeptanz des Menschen für wilde Tiere auf eine weitere
Probe gestellt.
Stellungnahme: Schade, dass wir nach >20
Jahren ehrlichen Bemühens immer wieder derart zurückgeworfen
werden. Die Forderung nach Luchsabschüssen ist fachlich
und gesellschaftlich nicht haltbar. Fachlich deswegen, weil
wir in der trilateralen Böhmerwaldpopulation, in diesem
riesigen Gebiet zwischen Oberpfalz und Wachau, zwischen
01.05.2013 und 30.04.2014 lediglich 61 selbständige
Tiere festgestellt haben. Dieser Bestand ist zu klein um
langfristig überleben zu können, er muss wachsen
und sich mit anderen Vorkommen in den Karpaten, den Alpen
oder dem Harz verbinden. In Slowenien beispielsweise ist
der Luchs zu früh bejagt worden und steht dort heute
wieder vor dem Aussterben, ohne eine Bestandsstützung;
auch in den Vogesen. Überdies sind nur ca. 10 bis 15
% des Gesamtbestandes der trilateralen Böhmerwaldpopulation
Österreich zuzurechnen und Tatsache ist leider auch,
dass Luchse aus der Böhmerwaldpopulation illegal getötet
werden.
Gesellschaftlich ist die Forderung unhaltbar,
weil wir den gesellschaftlichen Konsens haben, dass Luchse
durch nationales und internationales Recht streng geschützt
sind. Verständlicherweise sind Jäger um ein gutes
bzw. besseres Image bemüht. Ob man dieses erreicht,
indem man den Abschuss von Luchsen fordert, die von einer
überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung
gerne in unseren Wäldern gesehen werden, darf stark
bezweifelt werden. Die negativen Rückmeldungen zur
Jagd werden immer mehr und es wird immer schwieriger positiv
für die Jagd zu argumentieren, wenn derartige Forderungen
aufgestellt werden.
Dass Jagd aus vielerlei Gründen heute
nicht mehr einfach ist, ist verständlich, den Luchs
zum Sündenbock zu machen aber nicht. Es wurde in den
vergangenen Jahrzehnten viel getan um die Akzeptanz für
den Luchs zu heben: die Luchsrissmeldeprämie von 60
EUR für das Jagdrevier, das einen bestätigten
Luchsriss meldet, Information, Vorträge, Weiterbildung,
persönliche Gespräche, Forschung, Wissenstransfer,
etc. Gerne unterstützen wir auch die Forderung bestätigte
Luchsrisse auf den Abschussplan anzurechnen.
Viele Jäger stehen dem Luchs positiv
oder neutral gegenüber, das schätzen wir sehr.
Scharfmacher, die gegen den Luchs wettern, Fakten nicht
anerkennen wollen, nicht bereit sind sich die großen
Streifgebiete und die immense Ausdehnung der Böhmerwaldpopulation
vorzustellen, untergriffig und unangemessen aggressiv agieren,
die bringen uns nicht weiter.
März 2015
Die Faszination war grenzenlos
Das junge Luchsmännchen "Blondie"
war gemeinsam mit unseren tschechischen Freunden Jiri und
Martin zwei Tage zu Gast im Mühlviertel. Am Sonntag
gab es zwei Begegnungmöglichkeiten mit dem handaufgezogenen
Jungluchs am Unterkagererhof und am Montag besuchten wir
drei Schulen. Alle waren von "Blondie" fasziniert.
Einmal im Leben einem Luchs so nahe zu kommen, haben die
wenigsten Besucher zu träumen gewagt. Der Eindruck
dieser einmaligen Begegnung hält sicher ein ganzes
Leben.
Eine einmalige Gelegenheit besteht am 1.
März 2015. Der tschechische Pfleglingsluchs "Blondie"
kommt mit seinen Begleitern nach Österreich. Wilde
Luchse sind ja Wildtiere, die man fast nie zu Gesicht bekommt.
Dieser Luchs ist in einem Zoo geboren und wurde von Hand
aufgezogen und ist noch jung und nicht geschlechtsreife,
daher kann man ihn aus nächster Nähe beobachten.
Eine spannende Begegnung Luchs - Mensch ist garantiert.
Im Jura, an der Grenze zwischen Frankreich
und der Schweiz, leben Luchse. Dieser Film begleitet über
2 Jahre unterschiedliche Luchse und zeigt dabei seltene
Aufnahmen. Prädikat: sehenswert!
Jänner 2015
Die Einwanderung der alten
Tiere
Viele Medienberichte sind entstanden nach
unserem wissenschaftlichen SCIENCE-Artikel zur Rückkehr
der großen Beutegreifer nach Europa. Eine sehr gelungene
Reportage fand sich jüngst in der Zeitung "Die
Welt".
Dezember 2014
Und er schnurrt doch!
Passend zu den Weihnachtsfeiertagen
ein gemütliches Luchsschnurren, kürzlich aufgenommen
von unseren tschechischen Kollegen.
Dezember 2014
Koexistenz ist möglich
- Europa zeigt es vor!
Große Raubtiere wie Luchs, Bär,
Wolf können in der gleichen Landschaft leben wie wir
Menschen. Das beweist Europa sehr eindrücklich. Auf
einem Drittel der Fläche Europas (ohne Daten aus Russland,
Belarus und der Ukraine) lebt heute zumindest wieder eine
Art dieser großen Raubtiere.
76 Wissenschafter aus 26 europäischen
Ländern haben dazu kürzlich im renommierten Fachmagazin
SCIENCE einen umfassenden Report veröffentlicht. Unter
ihnen die beiden oberösterreichischen Luchsforscher
Thomas Engleder und Christian Fuxjäger.
Am Beginn des 20. Jahrhunderts waren Luchs,
Bär und Wolf in Europa bis auf wenige Reliktvorkommen
dezimiert. Eine lange Periode des Friedens, mehr Wald und
Beutetiere, gute Schutzgesetze und eine starke Umweltbewegung
haben die Rückkehr der großen Raubtiere in weite
Teile Europas ermöglicht. Es ist ein Prozess der andauert,
aber schon jetzt ein großer Erfolg ist.
Die Rückkehr der großen Beutegreifer
zeigt, dass ihr Vorkommen nicht auf menschenleere Nationalparks
& Wildnis beschränkt bleibt. Vielmehr kommen Luchs,
Bär und Wolf auch in von Menschen dominierten Landschaften
vor. Das ist das Besondere und Spannende, dass diese großen
Raubtiere in Europa zum Teil "Tür an Tür"
mit dem Menschen leben. Natürlich sind hier auch manche
Konflikte vorprogrammiert, aber mit etwas gutem Willen ist
eine Koexistenz möglich.
In Österreich herrscht aber noch etwas
Nachholbedarf. Nur wenige Exemplare der großen 3 sind
hierzulande heimisch, trotz guter Lebensräume. So braucht
auch der Luchs mehr Unterstützung, um bei uns wieder
überlebensfähige Teilpopulationen aufbauen zu
können.
link zum abstract in
Dezember 2014
Luchs & Mensch
Foto: Martin Tomas
Eigentlich kommt der Mensch dem Luchs nie
recht nahe. Meist sind es indirekte Zeichen, die uns die
Anwesenheit des Luchses zeigen - Spuren, Risse, hin und
wieder Bilder. Forscher sehen die Tiere meist tot oder narkotisiert.
Unbedarfte könnten leicht meinen, wir schützen
ein Phantom.
Hin und wieder aber ergeben sich Möglichkeiten mit
Luchsen direkt in Kontakt zu kommen. In manchen gut geführten
Tierparks (Neuschönau im Bayerischen Wald, Grünau
im Almtal, ...) gibt es die Möglichkeit Luchse in einem
natürlichen Umfeld zu beobachten. Erfahrungsgemäß
bewegt so ein Aufeinandertreffen die meisten Menschen sehr.
Wenn es ganz selten, wie kürzlich,
die Möglichkeit gibt, einen jungen von Hand aufgezogenen
Pfleglingsluchs aus dem Zoo einen Nachmittag lang aus nächster
Nähe zu beobachten, dann ist das ein erhebendes Gefühl.
Sicher ist das ein Sonderfall und dieses
Tier ist sosehr auf Menschen geprägt, dass es nicht
in freier Wildbahn leben kann. Aber als Botschafter für
seine wilde Verwandschaft in den Wäldern und als Fotomodell
erfüllt er eine wichtige Aufgabe.
Und es war schön zu sehen, dass sowohl
den Menschen als auch dem Luchs das Aufeinandertreffen gefallen
hat.
Dezember 2014
Junges Luchsmännchen
"Blondy" als Botschafter
unterwegs im Böhmerwald
Das junge Luchsmännchen "Blondy"
ist ein Pfleglingsluchs aus einem kleinen Zoo bei Prag.
Das Muttertier hatte ursprünglich 3 Junge, war aber
krank. So sind zwei Jungtiere eingegangen, das dritte überlebte
in der fürsorglichen Obhut des jungen Zoologen Jirí.
Jetzt ist "Blondy" ca. ein halbes Jahr alt und
Jirí und "Blondy" sind ein wirklich gutes
Team.
Gemeinsam mit Martín und Jirka touren
sie nun durch Tschechien als Luchsbotschafter für die
wilde Luchsverwandschaft in den Wäldern. Sie ermöglichen
damit eine Begegnung von Luchs und Mensch in einer aussergewöhnlichen
Art und Weise - in Wirtshäusern, Schulen und Infozentren.
Momentan sind sie im Böhmerwald/Šumava
unterwegs. Bei solchen Begegnungen wird jedes Herz weich,
auch jenes von Menschen, wo man es nicht erwartet hätte.
Fotos: Jirka Benes
November 2014
schlechte Berichterstattung
Kürzlich berichtete der ORF (online,
Radio, TV) sehr prominent über einen Luchsriss in Ulrichsberg
(Mühlviertel, Böhmerwald). Dabei wurde sehr einseitig
von Raubzug, Exoten und Schäden berichtet. Leider wurden
vom Luchsprojekt keine fachlichen Informationen eingeholt,
daher möchten wir hier eine Richtigstellung geben.
Der Luchs ist ein heimisches Wildtier,
kein Exote. Er ist seit ca. 30 Jahren wieder regelmäßiger
Bestandteil der Tierwelt des Böhmerwaldes und der angrenzenden
Gebiete. Nachdem der Mensch diese Tiere im 19. Jahrhundert
ausgerottet hatte, kehren sie jetzt langsam wieder zurück.
Es ist daher nichts Aussergewöhnliches, wenn ein Luchs
im Gemeindegebiet von Ulrichsberg ein Reh reißt, auch
nicht, wenn das in der Nähe eines Hauses am Waldrand
ist.
Der Luchs geht nicht auf Raubzug, sondern
er jagd Rehe, Hasen, Füchse, Kleinsäuger, Mäuse,
... um selbst zu fressen. Diese Wildtiere gehören niemanden,
daher kann der Luchs hier auch keine Schäden verursachen.
Der Jagdausübungsberechtigte hat lediglich ein Aneignungsrecht,
wenn jagdbare Wildtiere tot sind. Lebendige Rehe, Hasen,
Hirsche, Füchse oder Luchse im Wald haben keinen Besitzer.
Leider wurde die fehlerhafte Berichterstattung auch von
anderen Medien übernommen. Nicht zuletzt in Tschechien,
wo dieses gar nicht gut ankam.
Wir vom Luchsprojekt Österreich Nordwest
bemühen uns seit vielen Jahren um eine gute Kooperation
mit Jägern, Förstern, Naturschützern, bayerischen
und tschechischen Kollegen. Schlechte Berichterstattung
kontakariert diese Bemühungen.
November 2014
verwaiste
Jungluchse im Waldviertel
Foto: privat, Luchsprojekt Österreich
Nordwest
Im Bezirk Gmünd
sind jüngst verwaiste Jungluchse aufgetaucht. Ein Tier
wurde tot im Wald von einem Schwammerlsucher aufgefunden.
Dieser Jungluchs wurde von einem Hund getötet. Ein
anderes Jungtier ist wenig später in der gleichen Gegend
mehrmals beobachtet und fotografiert worden. Es liegt nahe,
dass es sich hier um Geschwistertiere handelt. Während
Jungluchse natürlicherweise bis in den April des Geburtsfolgejahres
in Begleitung ihrer Mutter sind, die für Nahrung sorgt,
sind verwaiste Jungluchse auf sich alleine gestellt. Sie
tauchen mitunter in der Nähe von Siedlungen auf, auf
der Suche nach einfacher Beute (Geflügel, Kaninchen,
...). Gefahr für Menschen besteht hier keine. Den Winter
überleben solche Tier alleine ziemlich sicher nicht.
In einem solchen Fall wäre es daher sinnvoll, zu versuchen
das Jungtier einzufangen, unter fachlicher Betreuung über
den Winter zu bringen und im Frühling wieder freizulassen.
September 2014
Wieder Luchsnachweis im südwestlichen
Waldviertel
Foto: Luchsprojekt Österreich
Nordwest / Peter Gerngross
Zehn
Monate nach dem Fund zweier toter Luchse in einem in der
Ysper versenkten Sack konnte Ende Mai und Ende Juni 2014
wieder ein Luchs im südwestlichen Waldviertel auf Fotofallen-Bildern
nachgewiesen werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Luchs
dauerhaft in diesem Gebiet etablieren wird können.
An Lebensraum und Beutetieren besteht jedenfalls kein Mangel.
Das Fotofallen-Monitoring des Luchsprojektes Österreich
Nordwest im Bereich der alten Wildtier-Wanderroute zwischen
der Böhmischen Masse und den Alpen soll Klarheit bringen.
September 2014
Luchs, Bär und Wolf brauchen
ein demokratisches Österreich
Jagd ist Wirtschaftsform,
Lebensstil und netzwerken, aber sie ist offenbar nicht wirklich
„angewandter Naturschutz“.
KURT KOTRSCHAL kürzlich in einem Wissenkommentar in der Presse
Jagen dient bei sozialen Beutegreifern
wie Menschen oder Wölfen der Nahrungsbeschaffung; sie
fördert aber auch den Gruppenzusammenhalt und schafft
Ansehen. Immer noch jagen wir heute neben Geld, Status und
Glück andere Tiere. Jagdausübung ist letztlich
auch ein Hinweis auf das intensive menschliche Interesse
an der Natur und ihrer Kontrolle. Es ist okay, Freude an
der Jagd zu haben. Macht über andere Tiere auszuüben,
die Entscheidung treffen zu können, ein gutes Leben
in freier Natur sauber zu beenden – das hat schon
was, auch etwas Spirituelles. Kein Vergleich zu den ekligen
Massenschlachtungen von Schweinen nach einem miserablen
Leben in Intensivhaltung.
Der Jäger hegt, der Jäger tötet.
Schon in Ordnung, wenn man mit diesem Bewusstsein der Macht
bescheiden umzugehen vermag. In Abwesenheit der großen
Beutegreifer müssten sie das Wild regulieren und durch
Auslese gesund erhalten, argumentieren die Jäger. Tatsächlich
aber gibt es heute nicht trotz, sondern wegen der Jagd mehr
Wild als je zuvor. Gesund erhalten? In Tirol und Vorarlberg
grassieren TBC-Infektionen beim Rotwild.
Die Jagd versagt nach wie vor bei der Regulierung
der von der Nordsee bis in die Alpen explodierenden Wildschweinbestände.
Aber es wird – beileibe nicht nur von Jägern
– immer noch „Raubzeug“ dezimiert: eingewanderte
Wölfe verschwinden, Seeadler werden mit Karbofuran
vergiftet. Frei lebende Hunde dürfen selbst dann abgeschossen
werden, wenn sie nicht jagen. Jagd ist Wirtschaftsform,
Lebensstil und netzwerken, aber sie ist offenbar nicht wirklich
„angewandter Naturschutz“, wie ihre Vertreter
gern behaupten.
Ganz wichtig, dass immer mehr (noch viel
zu wenige) Jäger auf Basis ökologischer Erkenntnisse
werken. Die offiziellen Vertreter der Jagd begrüßen
die Rückkehr von Luchs, Bär und Wolf. Unter vorgehaltener
Hand ist anderes zu hören – und das umso hartnäckiger,
je vehementer eine Mehrheit im Lande das Lebensrecht dieser
Beutegreifer auch hierzulande einfordert. In Deutschland
gibt es bereits wieder 25 Wolfsrudel, seltsamerweise aber
keines in Österreich – trotz Mehrfachschutzes
des Wolfes durch europäische und nationale Gesetze,
trotz ständig zuwandernder Wölfe, trotz bester
Eignung des Lebensraums.
Der Höhepunkt der Ausrottung von
Luchs, Bär und Wolf in Europa im 17. und 18.Jahrhundert
fiel mit der Blüte des Absolutismus zusammen. Man duldete
keine Mitregenten im Wald. Auch heute scheint die Feudalgesinnung
so mancher ländlicher Bewaffneter die Hauptursache
für die anachronistische Abwesenheit der großen
Beutegreifer zu sein. Solange eine Minderheit Gesetze ignoriert,
nach Gutdünken waltet und sich damit außerhalb
des demokratischen Grundkonsenses stellt, haben Luchs, Bär
und Wolf hierzulande keine Chance. Daher kann an der Demokratisierung
der Jagd kein Weg vorbeiführen. Zudem ist es nicht
gerade beruhigend, wenn man hört, dass Neureiche neuerdings
große Gebiete in Österreich umzäunen und
dort nach Gutdünken herumballern.
Jagd muss letztlich ihre ureigenen Interessen
mit denen des Naturschutzes integrieren und Teil der Gesellschaft
werden, anstatt sich vornehm neben sie zu stellen. Solange
Jagd hierzulande vor allem das Substrat für den konservativen
Filz zwischen oligarchischen Interessen und Politik hergibt,
wird es finster bleiben für Luchs, Bär, Wolf und
Co.
Kurt Kotrschal ist Zoologe an der Uni
Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau.
Im
19. August 2014 um 10 Uhr vormittag hat Zuzana Maskova einen
jungen Luchs auf einem Baum beim Schwarzen See/Cerne jezero
im Böhmerwald beobachtet und fotografiert. Das Tier
ruhte in ca. 7 m Höhe in den Zweigen einer Fichte und
war über 2 Stunden lang zu beobachten. Der Schwarze
See ist eine viel besuchte Tourimusattraktion. An drei Seiten
umgeben den See aber urtümliche Wälder und Totholzflächen,
die unter Naturschutz stehen. Die Erfahrung aus der Luchsforschung
zeigt, dass Luchse solche Gebiete gerne als Tageseinstände
und zu Jungenaufzucht nutzen. Dass Jungluchse sich mitunter in Bäumen verstecken,
zeigte auch bereits der Fall eines jungen Luchses, der vor
wenigen Jahren auf einem Baum im südlichen Waldviertel
fotografiert wurde.
Der
Bayerische Rundfunk ermittelt in Sachen getöteter Luchse
im Bayerischen Wald und stößt auf einen Krimi,
wie er leider regelmäßig in Mitteleuropa passiert. Zum Nachschauen
in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks.
Juli 2014
Zwei Jungluchse im Friaul
Luchsin "Jura" beim verschleppen eines Jungen
in ein neues Versteck, 2014 Foto: Progetto
Lince Italia
Die Forscher des Luchsprojektes Italien
konnten im Juli 2014 nachweisen, dass die im Frühling
aus der Schweiz umgesiedelte Luchsin "Jura" zwei
Junge hat. Es ist dies ein schöner Erfolg der Bestandsstützungsmaßnahmen
im Friaul, die erste nachgewiesene Reproduktion von Luchsen
in Italien und für den Süden Österreichs
lebt wieder die Hoffnung.
Luchsin "Podkova"
war bisher nur einseitig bekannt aus dem Gebiet zwischen
Krumau/C.Krumlov und Prachatice. Jetzt hat sie sich gleichzeitig
von beiden Seiten fotografieren lassen und ihre Identität
gelüftet. Foto: TransLynx, CZ
Erstes Luchsbild im
südlichen Sumava unserer tschechischen Kollegen Friends
of the Earth. Foto: Friends of the Earth, CZ
Dem Luchsmännchen
Mikeš, zuletzt fotografiert bei Böhmisch Krumau/C.Krumlov
gehts gut! Foto: TransLynx, CZ
Luchs R017AT ist seit
ca. einem Jahr zwischen Aigen und Vyssi Brod unterwegs.
Diesmal nachgewiesen von unseren tschechischen TransLynx-Kollegen
nahe dem Moldaustausee. Foto: TransLynx, CZ
Luchse kennen keine Grenzen, das ist auch
für Luchsforscher eine Herausforderung. Zum einen durchstreifen
unsere Böhmerwaldluchse zum Teil recht große
Gebiet und zum anderen kommen sie mitunter innerhalb weniger
Wochen durch gleich 3 Länder. Der Bildervergleich,
die Zuordnung und der Datenaustausch zwischen Österreich,
Tschechien und Bayern muss daher laufend erfolgen und ist
ganz schön aufwändig. Hier sind wir aber auf einem
ganz guten Weg, wie die jüngsten Luchsbilder unserer
tschechischen Kollegen zeigen.
Juni 2014
Luchsbestandsstützung
im Friaul
Foto: Progetto Lince Italia
Das
Luchsmonitoring der vergangenen Jahr im Friaul (3-Ländereck
IT-SLO-AT) hat ergeben, dass nur mehr einzelne, männliche
und ziemlich alte Tiere anwesend waren. Daher hat man sich
seitens Italiens entschlossen eine Bestandsstützung
durchzuführen. Dieser
videolink zeigt die Freilassung der beiden Tier im Frühjahr
2014.
Mai 2014
Elch auf der Fotofalle
- 40 Jahre Elche in Mitteleuropa
Foto: TransLynx
Hin und wieder fotografieren sich auf den
Fotofallen für Luchse auch Elche. Der südliche
Böhmerwald ist Heimat einer sehr kleinen Elchpopulation,
die teilweise auch österreichisches Gebiet nutzt. Dieses
Foto wurde kürzlich von den tschechischen Kollegen
nahe dem Moldaustausee aufgenommen. Mehr zum Thema finden
Sie in unserer Presseaussendung.
April 2014
Rychly goes East
Luchs "Rychly" haben wir aktuell
wieder im österreichischen Teil des Böhmerwaldes
fotografiert. Interessanterweise genau auf einer Ökofläche.
"Rychly" wurde 2012 im oder um den NP Bayerischer
Wald geboren und ist seither Richtung Osten unterwegs
März 2014
Fragen und Antworten zum Luchs
in Österreich
Viele Fragen zum Luchs und zum Luchs in
Österreich werden immer wieder an uns herangetragen.
In einem Kompendium haben wir versucht auf die gängigsten
Fragen verständliche Antworten zu geben. Die FAQ zum
Luchs finden sie hier.
März 2014
Geboren im Nationalpark
Was haben die 5 Luchse Daleko, Oduly, Mladi,
Rossi und Rychly gemeinsam? Alle hatten sie eine Kinderstube
in oder um den NP Bayerischen Wald und sind früher
oder später in Österreich aufgetaucht.
Gemeinsam mit tschechischen und bayerischen
Kollegen ist uns in den vergangenen drei Jahren gelungen,
dieses Bewegungsmuster bei subadulten Tieren zu belegen.
Luchs "Daleko" tauchte im Frühling
2011 bei Klaffer (AT) auf. Kurz später stellte sich
heraus, dass er im NP Bayerischer Wald bereits im Oktober
2010 als Jungtier fotografiert wurde. "Daleko"
durchwanderte nach dem kurzen Gastspiel in Österreich
große Teile des Bayerischen Waldes und wurde zuletzt
im Herbst 2013 im westlichen Bayerischen Wald nachgewiesen.
Luchs "Oduly" wird 2011 im Rachelgebiet geboren.
Anschließend gelingen mehrere Nachweise in Bayern
und Südböhmen. Im Herbst 2012 taucht "Oduly"
in Österreich auf und wurde hier vielfach fotografiert.
Zwischendurch wechselte er wieder nach Tschechien und wurde
auf österreichischer Seite zuletzt im Frühling
2013 abgebildet. "Oduly" ist ein Männchen.
Auch Luchs "Mladi" wird im NP
Bayerischer Wald erstmals nachgewiesen und wurde dort 2012
geboren. In Österreich tauchte "Mladi" im
Frühling 2013 auf.
Luchs "Rossi" wird - ebenfalls
im NP Bayerischer Wald - im April 2012 erstmals fotografiert.
Wo er geboren wurde, wissen wir bislang nicht. Jedenfalls
taucht "Rossi" ein Jahr später im Dreiländereck
auf cz Seite auf und im Sommer 2013 wird er zwei mal auf
österreichischer Seite nachgewiesen.
Luchs "Rychly" schließlich
wird 2012 im Rachelgebiet geboren und mehrmals im Bayerischen
Wald fotografiert. Er verlagert sich immer weiter Richtung
Südwesten, bis er schließlich im November 2013
bei Ulrichsberg (AT) auftaucht.
Was lernen wir?
+ Luchse kennen keine Grenzen.
+ Luchse kommen weit umher, besonders als subadulte Tiere.
+ Schutzgebiete sind wichtige Reproduktionsgebiete; als
Luchslebensraum braucht es aber mehr: das gesamte Großökosystem
des Böhmerwaldes und darüber hinaus.
Februar 2014
Luchsbericht 2013
Die aktuelle Situation zum Luchs im Böhmerwald, Mühlviertel
und Waldviertel ist in diesem Bericht zusammengefasst. Bei
Interesse können sie den Bericht gerne hier
herunterladen.
Jänner 2014
Ungeheure Vielfalt
Quelle: alannahhawker.com
Einladung zur Podiumsdiskussion "Ungeheure Vielfalt"
am 22.01.2014 ab 14:00 an der BOKU, Wien im Rahmen des Seminars
Biologische Vielfalt.
Nachtrag: Die Veranstaltung war sehr gut besucht, der
Hörsaal war voll und ca. 150 Interessierte referierten
und diskutierten sehr angeregt 3 Stunden lang.
Dezember 2013
Saftladen
Quelle: www.naturpark-jauerling.at
Im Naturpark Jauerling-Wachau ist der Luchs wieder daheim.
Seit einigen Jahren veranstaltet der Naturpark mit den sieben
Volksschulen im Naturpark das Projekt “Jauerlinger
Saftladen”. Die Schülerinnen und Schüler
gehen gemeinsam Äpfel ernten und bekommen gratis den
daraus gewonnen Saft zur Verfügung gestellt.
Das Etikett wird jährlich über einen Malwettbewerb
gekürt. Heuer war der Luchs Thema für den Malwettbewerb.
Aus 83 Zeichnungen wurden 18 Finalisten ausgewählt,
die in dieser Galerie
zu bewundern sind.
Ein schönes Projekt!
Dezember 2013
Spurschnee
Quelle: Ochrana velkých šelem
Der Winter hat uns wieder und mit ihm steigt die Chance
auf Luchsspuren im Schnee. Typisch ist der Verlauf der Fährte
im obigen Bild, das kürzlich im Böhmerwald aufgenommen
wurde. Luchse balanzieren gerne über liegende Baumstämme.
Sollten ihnen die runden, handtellergroßen, krallenfreien
Abdrücke im Schnee unterkommen, würden wir uns
über eine Mitteilung
und Fotos freuen.
November 2013
Wölfe an Österreichs
Grenzen
Quelle: www.suedostschweiz.ch
Ende November 2013 gelang dieses beeindruckende Foto eines
Wolfsrudels (2 Elterntiere, 2 Subadulte, 6 Junge) an der
Grenze der Schweizer Kantone Graubünden und St. Gallen
- nicht weit von der österreichischen Grenze. Wölfe
breiten sich derzeit in Europa wieder aus. In unseren Nachbarländern
gibt es bereits Familienverbände. Bis nach Österreich
haben es bisher nur Einzelwölfe geschafft. Es ist aber
nur eine Frage der Zeit, bis sich auch in Österreich
Wolfsnachwuchs einstellt. Die nächsten Wolfsfamilien
leben in der Schweiz, in Sachsen, in den Beskiden sowie
in Slowenien. Die Gregor Luisoderstiftung und der WWF haben
eine lesenswerte Broschüre zum Thema herausgebracht:
Lernen
mit dem Wolf zu leben.
November 2013
Elch in Luchsfotofalle am
Grünen Band
Für einen Luchs hängt die Fotofalle gerade richtig,
nur für einen Elch dann doch ein bissl zu weit unten!
Kürzlich am Grünen Band an der Grenze Südböhmen/Mühlviertel.
November 2013
Biokorridore braucht das Land
die Zweite.
Anfang Oktober wurde auf der tschechischen Autobahn D1
zwischen Jihlava/Iglau und Praha/Prag ein junger Luchs gefunden,
dem der Versuch die Autobahn zu queren zum Verhängnis
geworden ist.
Autobahnen stellen massive Barrieren für Wildtiere
dar. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie dringend es Grünbrücken
und Biokorridore in Mitteleuropa braucht. Eine wildökologische
Verbindung zwischen den Luchspopulationen im Böhmerwald
und den Beskiden ist dringend sicher zu stellen.
In Österreich ist dringender Handlungsbedarf auf der
A1 bei Ybbs und bei der S10 bei Freistadt.
November 2013
Was machen die da?
Zweieinhalb Jahre sind Luchse nun an dieser Fotofalle im
österreichischen Böhmerwald vorbeispaziert. Jetzt
hat sie der erste genauer unter die Lupe genommen.
Die leuchtenden Augen auf diesem Foto machen deutlich,
warum der Name Luchs mit Licht in Verbindung steht. Jedenfalls
ein geheimnisvolles Tier.
November 2013
Biokorridore braucht das Land!
Eigentlich braucht diese Karikatur keine Erklärung,
sie trifft den Nagel auf den Kopf. Wär schön,
wenn sich dieses Luchszwiegespräch auch bis zu den
Autobahnbauern und anderen Betonierern endlich durchsprechen
würde. Auf alle Fälle brauchen wir dringend leistungsfähige
Querungsmöglichkeiten auf der gerade in Bau befindlichen
Autobahn zwischen Linz und C.Budejovice.
Oktober 2013
Luchsvorträge in der
Region Melk
An die 60 Personen besuchten den Luchsvortrag von Markus
Kirchberger zur Aktuellen Situation des Luchses in den Bezirken
Melk, Krems und rundherum. Die Räumlichkeiten des Stiftes
Melk boten dabei einen großartigen Rahmen. Die anschließende
Diskussion mit Teilnehmern aus den Interessensgebieten Jagd,
Landwirtschaft und Naturschutz war sehr rege.
Auch ein kürzlicher Luchsvortrag bei einem Hegering
in der Region erreichte fast 40 interessierte Jäger.
Oktober 2013
Video: Verwaister Jungluchs
im Böhmerwald
Im Herbst 2012 tauchten im österr.
Böhmerwald mehrere verwaiste Jungluchse auf. Der Luchsmutter
musste da etwas zugestoßen sein, weil Jungtiere zu
dieser Jahreszeit sonst nicht alleine unterwegs sind. Solche
verwaisten Jungluchse können auf der Suche nach Fressbarem
auch in der Nähe von Häusern auftauchen. Dabei
gelangen im Oktober 2012 diese bemerkenswerten Aufnahmen.
Oktober 2013
Luchsvortrag in Melk
Im Rahmen des "Luchsprojektes Österreich Nordwest"
hält M.Kirchberger, als Luchsmann vor Ort, am 16.10.2013
einen öffentlichen Luchsvortrag in Melk, zu dem Interessierte
sehr herzlich eingeladen sind.
September 2013
Luchse im Freiwald/Novohradské
hory
Fotos: Luchsprojekt, TransLynx/AlkaWildlife
Gemeinsam mit den tschechischen Luchskollegen ist uns abermals
der Beweis gelungen, dass unsere Luchse Grenzgänger
sind. Ein Luchs konnte im Februar 2012 auf der niederösterreichischen
Seite des Freiwaldes nachgewiesen werden. Jetzt hatten die
tschechischen Kollegen im Mai 2013 wenige Kilometer entfernt
den gleichen Luchs in den Novohradské hory.
September 2013
Elch auf der Fotofalle
Foto: TransLynx/AlkaWildlife
Immer wieder sind auch andere interessante Tiere auf den
Luchsfotofallen zu finden. Kürzlich haben unsere tschechischen
Luchspartner bei Kaplice im östlichen Böhmerwald
einen Elch fotografiert. An der tschechisch-österreichischen
Grenze lebt seit ca. 40 Jahren wieder eine kleine Gruppe
von Elchen. Es ist die südlichste Elchverbreitung Europas!
August 2013
Der illegalen Luchstötung
die Krallen zeigen!
Die größte Bedrohung für Luchse in Mitteleuropa
ist die illegale Nachstellung. Sie ist der Hauptgrund dafür,
dass sich Luchspopulationen nicht ausbreiten können
und Mitteleuropa Gefahr läuft, dass der Luchs ein zweites
mal ausstirbt - trotz strengem gesetzlichen Schutz.
In vergangener Zeit wurden viele Nachweise von illegaler
Nachstellung bekannt, praktisch immer ohne Konsequenzen
für den/die Täter.
Wir möchten diese Abwärtsspirale durchbrechen
und empfehlen dringend, jeden illegal getöten Luchs
durch eine offizielle Bestandsstützungsmaßnahme
auszugleichen.
Umweltkriminalität darf sich nicht lohnen, ihr müssen
kräftig die Krallen gezeigt werden.
August 2013
Luchse in der Ysper versenkt
Am 4. August 2013 barg die Feuerwehr
in einem kleinen Bootshafen im Bezirk Melk, nahe der Mündung
der Ysper in die Donau, einen übel riechenden, mit
Steinen beschwerten Sack aus dem Wasser. Darin befanden
sich zwei tote Luchse. Angenommen wird, dass es sich um
ein Muttertier mit einem Jungen handelte, die getötet
wurden. Der oder die Täter versuchten, die Tiere auf
diese Weise verschwinden zu lassen.
Leider veranlasste die zuständige Bezirkshauptmannschaft
Melk, dass die Kadaver in der Tierkörperverwertung
entsorgt werden, anstatt sie einer wissenschaftlichen Untersuchung
zuzuführen. Dies ist völlig unverständlich,
genauso wie der Umstand, dass bisher offensichtlich keine
umweltkriminalpolizeilichen Ermittlungen eingeleitet wurden.
Luchse sind streng geschützt und ganzjährig geschont.
In Österreich, wo nur wenige Tiere leben, ist der Verlust
jedes einzelnen Luchses schlimm und kann zu einem neuerlichen
Verschwinden der Art aus unseren Wäldern führen.
Besonders schade ist hier der Verlust von einem Muttertier
mit Jungen.
Im südlichen Waldviertel leben seit mehreren Jahren
wieder Luchse. Diese sind Teil der Böhmerwaldpopulation,
deren Vorkommen sich über den Bayerischen Wald, Südböhmen
sowie das Mühl- und Waldviertel erstreckt. Erst jüngst
gelang der Nachweis von einem weit gewanderten Luchsmännchen,
das im Herbst 2012 in der Wachau nachgewiesen wurde und
wenig später im Frühjahr 2013 nahe dem südböhmischen
Krumau (C. Krumlov). Ebenso gelang der Nachweis, dass ein
Luchs zweimal die Donau querte.
Die größte Bedrohung für Luchse in Mitteleuropa
ist die illegale Nachstellung. Der jüngste Fall ist
nur ein weiterer Beleg dafür.
Wesentlich für den Schutz des Luchses ist eine sehr
gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft
und Luchsfachleuten. Wir vom "Luchsprojekt Österreich
Nordwest" verurteilen zusammen mit der besonnenen Jägerschaft
derartige kriminelle Handlungen aufs Schärfste und
fordern eine lückenlose Aufklärung. Das Töten
geschützter Tiere stellt einen Tatbestand dar, der
dringend geahndet werden muss.
Nachtrag: Inzwischen hat die Umweltkriminalpolizei
Ermittlungen aufgenommen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.
August 2013
I steh auf Di
So einfach kann das Bekenntnis für
den Luchs bei uns sein! :-)
Eine gute Idee der bayerischen Gregor-Louisoder-Stiftung.
August 2013
Dritter verwaister Jungluchs
vom Jänner 2013 war verhungert
Anfang Jänner 2013 tauchte im
österr. Böhmerwald ein Dritter verwaister Jungluchs
binnen weniger Monate auf. Die Untersuchungen sind nun abgeschlossen
und haben ergeben, dass das Tier verhungert war.
Ob dieser dritte verwaiste Jungluchs ein Geschwistertier
der beiden vorher aufgefundenen verwaisten Jungtieren war
ist bisher unbekannt.
Tatsache ist, dass zwischen September 2012 und Jänner
2013 im österr. Böhmerwald insgesamt 3 verwaister
Jungluchse auftauchten bzw. ums Leben kamen und davon auszugehen
ist, dass ebenfalls ein oder zwei Muttertiere ums Leben
kamen. Das ist für die Luchspopulation der 3-Länder-Region
ein herber Verlust.
Juli 2013
"Gefühlte"
Wahrheiten zum Luchs
Im Frühling dieses Jahres erschien
in der Zeitschrift "Der OÖ Jäger" ein
bemerkenswerter Artikel des slowenischen Forschers Miha
Krofel und eine ergänzende Analyse von Christine Miller.
Bemerkenswert ist dieser Artikel aus mehrerlei Hinsicht:
Zum einen räumt er mit allerlei Mythen- und Legendenbildungen
auf und zum anderen spricht es sehr für den OÖ
Landesjagdverband, dass er diesen Artikel publiziert. Hier
ist das ehrliche Bemühen spürbar mit dem Luchs
in OÖ unvoreingenommen umzugehen.
Luchs als Weitwanderer - 111
km von der Donau an die Moldau
Dem Luchsprojekt Österreich Nordwest
ist gemeinsam mit dem tschechischen TransLynx-Projekt ein
großartiger wissenschaftlicher Nachweis gelungen.
Luchs "Duvera" wurde im Oktober 2012 in der Donauleiten
der Wachau nachgewiesen, im Mai 2013 gelang nun sein Nachweis
im Blansker Wald bei Krumau. 111 km Luftlinie liegen zwischen
diesen beiden Orten.
Duvera wechselte nicht nur von der Donau an die Moldau
sondern gleichzeitig auch von einem UNESCO-Welterbe (Wachau)
zum anderen (Krumau).
Solche beeindruckenden Wanderungen zeigen einmal mehr,
wie wichtig "Grüne Infrastruktur" für
Wildtiere ist. Langfristig können Tiere mit großen
Raumansprüchen bei uns nur dann überleben, wenn
wir die Landschaft durchlässig erhalten - mit naturnahen
Lebensräumen, Biokorridoren und einer sinnvollen Raumordnung
dazwischen.
Luchs "Duvera" im Mai 2013 im Blansky les bei
Krumau an der Moldau.
Foto: TransLynx
Luchs "Duvera" im Oktober 2012 in der Wachau an
der Donau.
Foto: Luchsprojekt
Im Böhmerwald gibt es ein neues
grenzüberschreitendes Luchsprojekt. Das tschechisch-bayerische
INTERREG-Projekt "TransLynx" soll von 2013 bis
2015 helfen, das Wissen um den Luchsbestand, die Akzeptanz
und die internationale Zusammenarbeit zu verbessern - also
die langfristigen Chancen für den Luchs im Böhmerwald
zu erhöhen.
Träger des Projektes in CZ ist ALKA Wildlife, wo wir
vom "Luchsprojekt Österreich Nordwest" sehr
gute Verbindungen haben. Aus österreichischer Sicht
ist das neue Luchsprojekt sehr zu begrüßen, weil
wir so vor allem entlang der langen gemeinsamen österreichisch-tschechischen
Grenze mehr über den Luchs am Grünen Band erforschen
werden.
Mai 2013
Erschossene Luchsin im Bayerischen
Wald
Eine erschossene Luchsin haben Spaziergänger
am Silberberg in Bodenmais (Landkreis Regen) gefunden. Das
junge etwa zweijährige Tier war mit drei Föten
trächtig. Sie wurde durch Schüsse in die Brust
getötet. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf
ermittelt nun die Polizeiinspektion Regen wegen eines Vergehens
gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz.
Mehr dazu in den Beiträgen der PNP
und des BR
sowie hier.
Diese erschossene Luchsin war mit 3
Jungen trächtig.
Mai 2013
3-Länder-Luchs "Krasny"
wieder nachgewiesen
Luchs "Krasny" konnte am 25.04.2013
mittels Fotofalle wieder nachgewiesen werden. Diesmal auf
böhmischer Seite nördlich des Plöckensteins.
"Krasny" ist direkt am Dreiländereck daheim
und durchstreift regelmäßig weite Gebiete in Österreich,
Tschechien und Bayern.
Luchs "Krasny" am 25.04.2013
nördlich des Plöckensteins
April 2013
Und wieder zurück über
die Donau
Am 1. April 2013 konnte Luchs "Plavec"
wieder nördlich der Donau im Waldviertel fotografiert
werden. Er hat somit wieder zurück gewechselt über
die Donau nach seinem Ausflug in den Dunkelsteiner Wald
im Herbst/Winter vergangenen Jahres.
Beeindruckend, dass diese nachweisliche Donauquerung im
Bereich der Wachau nun zum zweiten mal gelang.
Luchs "Plavec", der mindestens
2 x über die Donau wechselte ist wieder zurück
im Waldviertel
März 2013
Luchskooperation mit LANIUS
im südl. Waldviertel
Die Forschungsgemeinschaft LANIUS ist
ein anerkannter und wissenschaftlich fundiert arbeitender
Verein im Bereich des angewandten Naturschutzes in NÖ.
Das Hauptarbeitsgebiet liegt beidseits der Donau zwischen
Ybbs und Krems. Wir freuen uns, dass LANIUS die Luchsarbeit
in diesem wichtigen Gebiet unterstützt und als regionaler
Ansprech- und Kooperationspartner zur Verfügung steht.
Insbesondere auch deshalb, weil das Gebiet des südlichen
Waldviertels, des Dunkelsteinerwaldes sowie der niederösterreichischen
Voralpen besonders bedeutend ist bezüglich eine Vernetzung
von Luchsvorkommen in den Karpaten, dem Böhmerwald
und den Alpen.
Jetzt ist der Beweis geglückt,
dass Luchse die Donau überqueren. Am 25.10.2012 wurde
im Waldviertel - also nördlich der Donau - ein Luchs
fotografiert. Der gleiche Luchs wurde am 09.11.2012 im Dunkelsteiner
Wald - also südlich der Donau - fotografiert. Die beiden
Bilder waren qualitativ ausreichend, um mittels Fellmustervergleich
das Tier zu identifizieren.
Wie der Luchs die Donau überquerte bleibt offen, entweder
schwimmend oder über eine Brücke. Hinweise auf
Donauquerungen durch Luchse gibt es schon länger, ein
Beweis dafür fehlte aber bislang.
Die Population der Böhmerwaldluchse erreicht bei der
Wachau ihre südöstlichste Verbreitung. Um ein
langfristiges Überleben der Luchse im Mitteleuropa
zu sichern, ist eine Verbindung Karpaten - Böhmerwald
- Alpen besonders wichtig. Mit dem erstmaligen Nachweis
einer geglückten Donauquerung ist eine wichtige Vernetzungshürde
genommen.
An dieser Stelle sei auch allen 8 beteiligten Personen
gedankt, die diesen Nachweis ermöglichten. Insbesondere
ist hier die Kooperation zwischen Jagd und Naturschutz positiv
hervorzuheben.
Luchs am 25.10.2012 nördlich der
Donau
Der gleiche Luchs am 09.11.2012 südlich
der Donau
Februar 2013
Bericht: Luchse im Nordwesten
Österreichs 2012
Im Jahr 2012 hat sich viel getan, was
den Luchs betrifft im Böhmerwald, Mühlviertel,
Waldviertel. Wir wissen heute weitaus mehr, als noch vor
einem Jahr und das vor allem Dank der Fotofallen.
Bei Interesse finden Sie den aktuellen Bericht hier.
Jänner 2013
Luchsverbindungen in den Nordosten
Böhmens
Gute Verbindungen zu den Luchsvorkommen
in den Karpaten sind für die Böhmerwaldluchse
überlebenswichtig. Daher ist es besonders erfreulich,
dass im Riesengebirge/Krkonose und um Broumov im Nordosten
Böhmens wieder Luchse beobachtet werden.
Radio Prag, 21.01.2013 Rar gewordener Luchs kehrt nach Ostböhmen zurück In die Gebirge Ostböhmens ist der
Luchs zurückgekehrt. Die Wildkatze wurde bereits mehrere
Male an zwei Orten gesichtet: Im Riesengebirge und in der
Region von Broumov / Braunau. Der Luchs ist vom Aussterben
stark bedroht. In den 1970er und 80er Jahren wurde er hierzulande
durch Wilddiebe fast völlig ausgerottet. In den letzten
Jahren wandert das sehr menschenscheue Raubtier von der
der Slowakei aus allmählich wieder nach Tschechien
ein. Kürzlich wurden Spuren des Luchses im frischen
Schnee des Riesengebirges entdeckt, wo nach Aussage von
Experten seit etwa drei Jahren zwei bis vier der Raubkatzen
leben. Der Lebensraum der Luchse sind vor allem Mittelgebirge
mit Mischwald und Felsen. Diese Voraussetzungen finden sie
auch im Naturschutzgebiet um Broumov, in dem sie ebenso
seit drei Jahren auftauchen.
Anbindung der Luchspopulation im Großraum
Böhmerwald an andere Luchsvorkommen in Mitteleuropa.Quelle: Engleder, 2012: Luchse im Nordwesten
Österreichs;
Jänner 2013
Luchsvideo aus dem Grenzgebiet
Mühlviertel/Waldviertel
Kürzlich ist auf youtube ein kurzes
Fotofallenvideo aufgetaucht, das im Grenzgebiet zwischen
unterem Mühlviertel und südlichen Waldviertel
aufgenommen wurde. Es ist immer sehr erfreulich, wenn Fotos
und Videos von Jägern und Naturbeobachtern den Weg
zu unserem Luchsmonitoring finden.
Dezember 2012
Vor 30 Jahren begann die Wiederansiedelung
des Luchses im tschechischen Böhmerwald
Der 21. Jänner 1982 war ein ganz
besonderer Tag. Damals begann die Wiederansiedelung von
insgesamt 17 Luchsen im südböhmischen Šumava.
Die Tiere waren Wildfänge aus den slowakischen Karpaten
und kamen über den Zoo Ostrava (Quarantäne) in
den Böhmerwald. Diese 17 Luchse waren der Grundstein
für die heutige Böhmerwaldpopulation. Mittlerweile
streifen die Nachkommen dieser Tiere durch ein Gebiet das
sich zwischen Oberpfälzer Wald im Westen und der Wachau
im Osten auf einer Länge von ca. 250 km erstreckt.
Kürzlich haben uns die tschechischen Kollegen dieses
historische Foto zukommen lassen. Es zeigt die erste Freilassung
eines Luchses am 21.1.1982 bei Stozec im Böhmerwald.
Danke an L.Kunc und M.Kutal :)
Luchsfreilassung bei Stozec am 21.1.1982
Foto: L.Kunc
November 2012
Zweiter verwaister Jungluchs
im Böhmerwald aufgetaucht
Wie jetzt bekannt wurde, ist unweit
der Stelle, wo am 01.10.2012 bei Klaffer am Hochficht ein
verwaister Jungluchs überfahren und getötet wurde
am 2. und 4.10.2012 ein zweiter verwaister Jungluchs in
einem Waldstück nahe einem Haus aufgetaucht. Das Jungtier
ließ sich fotografieren, füttern und filmen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den beiden
Jungluchsen um Geschwistertiere handelt, die heuer im Böhmerwald
zur Welt kamen und deren Mutter etwas zugestoßen ist.
Jungtiere, die in diesem Alter auf sich alleine gestellt
sind, haben kaum Chancen alleine durchzukommen. Da von dem
Tier seither jede Spur fehlt ist anzunehmen, dass es mittlerweile
auch tot ist.
Insgesamt ist somit der Böhmerwald leider um 3 Luchse
ärmer.
Zweiter verwaister Jungluchs bei Klaffer
am Hochficht
Foto: Luchsprojekt
November 2012
Luchs am Welterbesteig Wachau
Aus dem südlichen Waldviertel
gibt es seit vielen Jahren Hinweise auf die Anwesenheit
von Luchsen. Seit einiger Zeit werden diese Hinweise regelmäßiger
und sind besser belegt. Im Jahr 2011 gab es sogar den Nachweis
eines Jungluchses im südlichen Waldviertel.
Durch den Einsatz von Fotofallen konnten Luchse in diesem
Gebiet für 2011 und 2012 regelmäßig nachgewiesen
werden. Der Luchs hat mittlerweile - vom Böhmerwald
kommend, über Freiwald und Weinsbergerwald - den Welterbesteig
in der Wachau erreicht. Dort findet er einen optimalen Lebensraum.
Luchs im südl. Waldviertel/Wachau
Foto: Luchsprojekt
Sie haben selbst Luchsbilder? Wenn Sie uns diese zur Verfügung
stellen, helfen Sie uns, den Luchs, seine Verbreitung und
seine Wanderbewegungen besser zu erforschen. --> Kontakt
Oktober 2012
Verwaister Jungluchs überfahren
- tot
Anfang Oktober wurde der verwaiste
Jungluchs aus dem Böhmerwald nun auf einer Straße
bei Klaffer/H. überfahren und dabei getötet.
Das tote Jungtier wurde sichergestellt und wird nun wissenschaftlich
untersucht. Als Präparat kommt es dann in die Böhmerwaldschule
nach Sonnenwald. Das Skelett verbleibt im Biologiezentrum
des OÖ Landesmuseums.
verwaister Jungluchs (überfahren
und dann tiefgefroren) im Oktober 2012 im Oberen Mühlviertel
Foto: Luchsprojekt/T.Engleder
Oktober 2012
Verwaiste Jungluchse
Im Herbst (v.a. September, Oktober
und November) tauchen in Luchspopulationen immer wieder
auch verwaiste Jungluchse auf. Junge Luchse sind in der
Regel bis März des Geburtsfolgejahres in Begleitung
ihrer Mutter und lernen bis dahin alles Nötige. Stößt
der Luchsin aber etwas zu (Unfall, Verletzung, Krankheit,
illegale Bejagung, ...), ist das Junge plötzlich auf
sich alleine gestellt. Auf der Suche nach leichter Beute,
können solche verwaisten Jungluchse bei Häusern
oder Bauernhöfen auftauchen und mitunter auch recht
vertraut wirken. Ihr Interesse gilt meist Hühnern,
Enten, Gänsen oder Kaninchen. Gefahr für den Menschen
geht von ihnen in der Regel keine aus.
Die Überlebenschancen verwaister Jungluchse sind recht
gering. Einfangen, über den Winter füttern und
wieder frei lassen ist eine Möglichkeit dem Jungluchs
das Überleben zu sichern. Diese Methode ist aber leider
sehr aufwändig. Vereinzelt schaffen es verwaiste Jungluchse
auch aus eigener Kraft über den Winter zu kommen. Vor
allem wenn sie die kritische Zeit bis zum Erlernen der "Großwildjagd"
auf Rehe mit genügend Kleinbeutetieren (Mäuse,
Nager, Geflügel, Hasen, ...) überbrücken
können. In aller Regel wird ein verwaister Jungluchs
aber auf der Strecke bleiben, wie ca. 50 % aller Jungluchse
eines Jahres.
Im Mühlviertel und rundherum wurden in den vergangenen
14 Jahren, 7 Fälle von verwaisten Jungluchsen bekannt.
Verwaister Jungluchs im September 2012
im Oberen Mühlviertel
Foto: K.Weger
September 2012
Neues von Daleko - geboren
2010
Der Luchs "Daleko" ist immer
für Überraschungen gut. Erstmals identifiziert
im April und Mai 2011 bei Klaffer am Hochficht (AT), wanderte
er im darauf folgenden Jahr quer durch den Böhmerwald/Bayerischen
Wald um im April 2012 bei Bayerisch Eisenstein wieder aufzutauchen.
Eine Auswertung von älteren Luchsfotos im Luchsprojekt
des Nationalparks Bayerischer Wald hat nun ergeben, dass
"Daleko" bereits im Oktober 2010 bei Mauth (DE)
als Jungtier fotografiert wurde. Er ist also vermutlich
im Gebiet des Lusens im Frühling 2010 zur Welt gekommen
und war im vergangenen Jahr auf der Suche nach einem eigenen
Revier.
Foto: NPBW
August 2012
Schneeweißes Reh bei
Haslach a. d. Mühl
Ein seltenes Albino-Reh ist im Mühlviertel/Böhmerwald
bei Haslach a. d. Mühl aufgetaucht. Wie auf dem Bild
zu sehen ist, erscheint das Reh wie aus einer anderen Welt.
Hoffentlich ist ihm eine Schonfrist sicher, auch vom Luchs.
Für diesen muss ja ein weißes Reh wirken wie
auf unsereinen eine Begegnung mit weißen Mäusen.
;-)
Erster Luchsnachwuchs nach
Bestandsstützung in den OÖ Kalkalpen
In den OÖ Kalkalpen wurden 2011
und 2012 zwei Luchse aus der Schweiz freigelassen zur Bestandsstützung
des dortigen sehr kleinen Luchsvorkommens. Jetzt hat sich
erster Erfolg eingestellt, 2 Junge wurden bestätigt.
Wir hoffen auf weiterhin viele Junge, aber auch weitere
Wiederansiedelungen, damit dort eine überlebensfähige
Population entstehen kann, die auch die Vernetzung schafft
zu den anderen Luchsen in den Alpen und im Böhmerwald.
Foto: FIWI, Rauer, NPKA
Juni 2012
Mit dem Luchsforscher unterwegs
Luchsforschung ist eine interessante
Sache. Gerade im Böhmerwald/Mühlviertel, wo seit
ca. 25 Jahren Luchse wieder heimisch sind und in Zusammenarbeit
mit südböhmischen und bayerischen Fachleuten viel
zu Meister Pinselohr geforscht wird. Bei Interesse haben
Sie nun die Möglichkeit einen Luchsforscher auf einer
exklusiven Tages- bzw. Halbtagestour zu begleiten. Sie erfahren
und lernen dabei viel Spannendes zum Luchs und seinen Lebensraum.
Datum/Zeit/Treffpunkt: nach Vereinbarung; Mitzubringen: Proviant, Reisepass, Regenschutz,
festes Schuhwerk, Trittsicherheit, ev. Fernglas; max. Teilnehmerzahl: 1 Person Beitrag: freiwillige Spende für das Luchsprojekt Teilnahme auf eigene Gefahr. Anmeldung & Info:hier
Mai 2012
Luchs 007
Luchs "L007AT" hatten wir
im Sommer 2010 bei Schwarzenberg am Böhmerwald (AT).
Im Jänner und im April 2012 konnten wir ihn jeweils
in der Gemeinde Predni Vyton (CZ) nachweisen. Zwischen beiden
Fotofallenpunkten liegt eine Luftliniendistanz von ca. 25
km.
Ein weiterer Beweis dafür, dass die Böhmerwaldluchse
weit umherkommen und ihre Streifgebiete bisher eher unterschätzt
und ihre Anzahl eher überschätzt wurden. Auch
Staatsgrenzen spielen für Luchse keine Rolle.
Mai 2012
Luchs "Daleko" und
sein weiter Weg durch den Böhmerwald
Luchs Daleko haben wir im April 2011
erstmals bei Klaffer am Hochficht (AT) nachgewiesen. Ein
Jahr später im April 2012 wurde er bei Bayerisch Eisenstein
(BY) fotografiert. Dazwischen liegen viele Fotofallenpunkte
unserer Kooperationspartner "Luchsprojekt Bayern"
und "Nationalpark Bayerischer Wald", wo "Daleko"
sich ebenfalls verewigte. Die folgende Karte zeigt die Fotostopps
von "Daleko" in den vergangenen 12 Monaten und
seinen weiten weg durch den Böhmerwald von Ost nach
West. Insgesamt liegen zwischen den einzelnen Fotopunkten
ca. 88 km Luftlinie.
Datenquelle: Nationalpark Bayerischer Wald, Luchsprojekt
Bayern, Luchsprojekt Österreich Nordwest
Mai 2012
Luchs am Grünen Band
Wie bedeutend das Biotopverbundsystem
des "Grünen Bandes" ist, unterstreicht einmal
mehr ein Fotofallenbild. Luchs "R003AT" wurde
im März 2012 direkt am "Grünen Band",
das Österreich und Tschechien verbindet, fotografiert.
Gerade für Tiere mit großen Raumansprüchen,
wie dem Luchs, sind zusammenhängende und gut verbundene
Lebensräume überlebenswichtig.
April 2012
Wolf im bayer. Fichtelgebirge
war aus der deutsch-westpolnischen Population
Wie berichtet, gelang am 30.12.2011
ein Wolfsnachweis in einer für Luchse aufgestellten
Fotofalle im bayerischen Fichtelgebirge.
Mitglieder des "Netzwerks Große Beutegreifer"
haben in der Folge eine Speichelprobe an einem gerissenen
Beutetier genommen. Die anschließende genetische Analyse
ergab eine Herkunft des Wolfes aus der deutsch-westpolnischen
Population, die aktuell bis in den Raum Dresden reicht.
April 2012
Luchsmarkierung
Luchse markieren markante Punkte in
ihrem Revier mit Harn. Dem Luchsprojekt in den tschechischen
Beskiden sind tolle Videoaufnahmen gelungen, die einen Luchs
bei der Markierung eines Felsen zeigen.
Video: selmy.cz
April 2012
Vergiftete Luchsin im Bayerischen
Wald
Die am 13. März 2012 in einem
Waldstück in der Nähe des Nationalparks Bayerischer
Wald tot aufgefundene besenderte Luchsin Tessa ist offenbar
vergiftet worden. Das ergaben pathologische Untersuchungen
des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung
in Berlin.
Am 29. Februar 2012 wurde - nahe der
österr.-tschech. Grenze an der Hauptstraße zwischen
Vyssi Brod/Hohenfurth und Studanky - ein Jungluchs (wahrscheinlich
ca. 10 Monate alt) von einem Auto angefahren, das Tier starb
wenig später.
Fachleute der Verwaltung des Nationalparks und Landschaftschutzgebietes
Šumava haben das tote Tier übernommen und weiter
untersucht. Es war ein subadultes Weibchen mit einem Gewicht
von ca. 16 kg.
Der Unfall zeigt einmal mehr, dass Luchse durch Straßenverkehr
sehr gefährdet sind. Es ist aber auch ein Reproduktionsnachweis
für den Naturpark Vyssebrodsko, der direkt an das oö
Sternsteingebiet angrenzt.
Eine erste Auswertung der gemeinsamen
Fotofallen im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet
ergab schöne Erfolge.
Im Dezember fotografierten sich bei einer Fotofalle am
Grünen Band im Biosphärenreservat Šumava
binnen weniger Tage ein Luchs und ein Elch. Der Luchs lichtete
sich just zu dem Zeitpunkt ab, als er einen Felsen markierte.
;-)
Eine kleine Gruppe (ca. 15 Tiere) von Elchen lebt seit
einigen Jahrezehnten am Moldaustausee und zieht dort auch
regelmäßig Junge groß. Einer dieser Elche
lief jetzt in die Fotofalle.
Die Bilder unterstreichen einmal mehr die besondere Bedeutung
des Grünen Bandes sowie des Bioshärenreservates
Šumava als Lebensraum seltener Tierarten.
Februar 2012
Luchs - Jungennachweis im
Böhmerwald
Jetzt ist er abermals geglückt,
der eindeutige Nachweis von jungen Luchsen im österr.
Böhmerwald. Kürzlich wurde eine Fotofalle ausgelesen,
wo sich im November 2011 zwei Luchse gleichzeitig fotografiert
haben. Ein eindeutiger Nachweis von Luchsen im Familienverband.
Es ist zwar schwer zu sagen, ob die beiden Abgebildeten
nun 2 Junge sind oder Mutter und Jungtier, aber eindeutig
ist der Nachweis auf Reproduktion, da zu dieser Jahreszeit
gemeinsam Luchse nur in der Kombination Mutter + Jungtier
unterwegs sind.
Der österr. Böhmerwald ist seit vielen Jahren
das einzige Gebiet in Österreich, wo es regelmäßige
Hinweise auf Jungluchse gibt.
Februar 2012
Wolfrunde durch Kärnten,
Steiermark, Salzburg und Tirol
Der besenderte Wolf Slavko ist weitergezogen.
Innerhalb kurzer Zeit hat er die Strecke von seinem Stammrudel
an der slowenisch-kroatischen Grenze östlich von Triest
über Kärnten, die Steiermark, den salzburger Lungau,
Osttirol bis nach Südtirol zurückgelegt. Beiliegend
die Karte seiner Wanderung bis Anfang Februar 2012.
Ein Kurzbericht zum Luchs im Nordwesten
Österreichs mit aktuellen Karten, Grafiken und Bildern
wird hier
bereitgestellt.
Jänner 2012
Wolf auch im bayer. Fichtelgebirge
nachgewiesen
Auch von Norden/Nordwesten her ist
mit einem Zuzug von Wölfen in den Böhmerwald zu
rechnen. Jüngst (30.12.2011) hat sich in einer Fotofalle
unseres Partner-Luchsprojektes Bayern ein Wolf im Fichtelgebirge
fotografiert! D.h. es ist mit Wölfen von wirklich allen
Himmelsrichtungen zu rechnen!
Aus dem Wolfsrudel Slavnik an der slowenisch-kroatisch-italienischen
Grenze hat sich ein am 17.7.2011 besenderter Jungwolf auf
den Weg nach Norden gemacht und ist seit einigen Wochen
in Österreich unterwegs.
Seit mehreren Jahren deutet viel darauf hin, dass auch
Mitteleuropa wieder zum Wolfsland wird. In Österreich
wurden bisher immer nur Einzelwölfe nachgewiesen, noch
kein Rudel. Diese Wölfe kamen in den vergangenen Jahren
aber aus allen Himmelsrichtungen - aus dem Osten (Karpaten-Baltikum),
aus den Dinariden und aus dem Südwesten (Apennin-Westalpen).
Die größte Herausforderung für Meister
Isegrim bei uns wird sicher die notwendige Akzeptanz durch
den Menschen.
Luchse kennen keine Staatsgrenzen und
so muss auch die Zusammenarbeit von Luchsforschern grenzüberschreitend
sein, um ein halbwegs übersichtliches Bild über
das Vorkommen, die Verbreitung und die Streifgebiete von
Luchsen im Böhmerwald und rundherum zu erhalten. Kürzlich
wurden im südböhmischen Šumava - an der Grenze
zu Österreich - gemeinsam 5 weitere Fotofallen installiert.
Thomas Engleder, AT, Ludek Bufka, CZ und Kirsten Weingarth,
DE an einer neu installierten Fotofalle im Böhmerwald/Šumava.
Dezember 2011
Luchshinweise in Österreich
2006-2010
Wir haben die Luchshinweise aus ganz
Österreich aus den vergangenen 5 Jahren zusammengefasst
und in folgender Karte dargestellt. Nach internationalen
Kriterien kategorisieren wir dabei alle Luchshinweise in
sichere, bestätigte und andere Nachweise. Die Karte
gibt keinerlei Auskunft über Bestand und Dichte der
Tiere und viele Punkte können von ein und dem selben
Tier stammen. Angrenzende Luchsvorkommen in den Nachbarländern
sind hier nicht dargestellt. Die Karte gibt nur einen ungefähren
Überblick, wo in Östereich Luchshinweise vorkommen.
Am 31.10.2011 gabs eine längere
Beobachtung einer Luchsin mit 2 Jungen auf der österreichischen
Seite des Böhmerwaldes. Leider sind die 3 nur 100 m
hinter einer Fotofalle vorbeispaziert. Aber toll, dass ein
Jungennachweis auf der österr. Seite des Böhmerwaldes
auch heuer wieder gelang.
Beiliegendes Foto (aufgenommen von der Familie Rathmayr)
zeigt die Luchsin. Es war schon sehr dämmrig, darum
ist es leider veschwommen. Man kann darauf aber die Luchsin
mit typischen Merkmalen gut erkennen. Die zwei Jungen sind
links davon im Dickicht - ausserhalb des Bildes.
Oktober 2011
Grenzgängerluchse AT/DE
In den vergangenen Monaten haben wir
mit den Fotofallen bisher 3 Luchse festgestellt, die über
die Grenze AT/DE im Böhmerwald wechseln. Momentaner
Rekordhalter ist Daleko, der/die zwischen seinen Fotostopps
schon mehr als 45 km (Luftlinie) zurückgelegt hat.
Die Vermutung ist nahe, dass dieser Luchs ein subadulter
Wanderer ist, der auf der Suche nach einem eigenen Revier
ist. Genauers wissen wir aber erst, wenn wir mehr und länger
beobachten mit unseren Fotofallen. Unten ein Bild von Daleko
im österr. Böhmerwald unterwegs. Staatsgrenzen
sind den Luchsen ganz egal.
Oktober 2011
Dem Luchs Zukunft geben - Tagung
Am 21.10.2011 findet von 9:30-16:00
Uhr in Windischgarsten/OÖ eine Luchstagung statt. In
diesem Rahmen werden aktuelle Forschungs- und Monitoringergebnisse
sowie Erfahrungen mit dem Luchs in Österreich und Mitteleuropa
präsentiert und diskutiert. Eine Einschulung in die
Handhabung von Fotofallen sowie im Erkennen von Luchsrissen
runden das Programm ab. Eintritt frei!
Anmeldung im Büro des NATURSCHUTZBUNDES OÖ.
Telefon: 0732-779279
e-mail: ooenb@gmx.net
September/Oktober 2011
Luchse im südl. Waldviertel
In jüngster Zeit gibt es wieder
vermehrt Luchshinweise aus dem südlichen Waldviertel.
Im Frühjahr d.J. sind auch Fotofallenbilder gelungen.
Mehrere detailierte Sichtbeobachtungen bestätigen die
Anwesenheit von Luchsen im südlichen Waldviertel. Ein
gesicherter Nachweis von Jungluchsen fehlt bislang noch.
Es ist aber zu hoffen, dass auch dieser gelingt. -->
Und er ist mittlerweile gelungen der Jungennachweis: ein
leider verwaister Jungluchs wurde inzwischen mehrmals beobachtet
und fotografiert.
September 2011
Luchsausstellung im Linzer
Zoo
Ab 30.09.2011 ist unsere kleine &
feine Luchsausstellung zu sehen im Linzer
Zoo am Pöstlingberg.
August 2011
Der Luchs, heimlicher Jäger
mit Pinselohren
Unsere kleine Luchsausstellung kommt
nun in den Tiergarten Linz (Pöstlingberg). Anschließend
wandert sie weiter in das Natura2000/Grüne Band-Infozentrum
nach Leopoldschlag. Die Ausstellung besteht aus 4 mobilen
Präsentationselementen (Rollups) im Format 85 x 205
cm, einem Folderspender und fakultativ einer Luchsfamilie
in Originalgröße aus Holz.
Die Ausstellung ist leicht zu transportieren, der Platzbedarf
ist gering, eine Aufstellung ist aber nur in geschlossenen
Räumen möglich. Wenn Sie Interesse an unserer
Ausstellung haben und sie gerne in Ihrem Foyer etc. aufstellen
möchten, bitten wir Sie um Kontaktaufnahme.
Juni 2011
Luchs-Ausstellung: Der Luchs,
heimlicher Jäger mit Pinselohren
In Zusammenarbeit von Land OÖ/Naturschutz,
OÖ Landesjagdverband, OÖ Naturschutzbund und Luchsprojekt
wurde eine kleine Luchsausstellung erarbeitet. Die Ausstellung
ist als Wanderausstellung konzipiert und soll durch OÖ
touren. Ihre erste Station macht Sie nun im Jagdmuseum Hohenbrunn.
Am 28.06.2011 wird sie eröffnet. -- hier
gehts zur Einladung
April 2011
Erstes Luchsfoto im Fotofallenmonitoring
auf österr. Seite
Im Spätwinter 2011 haben wir auch
auf der österr. Seite des Böhmerwaldes ein Fotofallenmonitoring
für den Luchs begonnen. Bereits bei der zweiten Fotofalle
hat sich nun am 29.03.2011 ein Prachtluchs in sehr guter
Qualität fotografiert. Ziel des Fotofallenmonitorings
ist, alle Luchse eines Gebietes über mehrere Jahre
fotografisch zu erfassen und so Rückschlüsse auf
die Anzahl der Tiere sowie ihre Reviere zu ziehen. Der Standort,
an dem sich der erste Luchs des österr. Fotofallenmonitoring
fotografiert hat, ist ein gutes Lehrbeispiel dafür,
wie in sehr guter Kooperation zwischen Jäger, Förster,
Grundbesitzer und Luchsprojekt erste gute Ergebnisse erzielt
werden konnten.
März 2011
Junge Luchse auf der österr.
Seite des Böhmerwaldes
Jungennachweise sind eines der wichtigsten
Ergebnisse beim Monitoring von Wildtieren. Seit beinahe
20 Jahren gibt es im Böhmerwald - als einzigem Gebiet
in Österreich - regelmäßige Hinweise auf
Jungluchse. In diesem Luchsjahr (immer von 01.05. - 30.04.)
wurden bisher zwei Jungennachweise für den österr.
Böhmerwald bekannt. Es handelt sich jeweils um ein
Bild (und somit Kat. 1 - Nachweis) von Luchsen im Familienverband.
Ob es sich auf den beiden Bildern um ein und die selbe Familie
handelt, ist unbekannt. Wir sind momentan dabei das Fotofallenmonitoring
weiter auszubauen und zu verbessern um genauere Daten zu
erhalten.
Februar 2011
Video über den Luchs von
National Geographic
Unser Luchs ist der Eurasische Luchs.
Er hat ein großes Verbreitungsgebiet von Europa bis
in den Osten Sibiriens. Dieses schöne Video von National
Geographic begleitet eine Luchsin durch den Kaukasus.
Jänner 2011
Luchs - Wildtier des Jahres
2011
Der Luchs ist Wildtier des Jahres 2011.
Somit ist das neue Jahr eine besonders gute Gelegenheit
um mehr über den Luchs zu wissen, zu forschen und zu
reden. Wir beginnen das neue Jahr gleich mit einem Arbeitstreffen
der "Lynx Group Bohemian Forest" und einem internationalem
Luchssymposium der "Südböhmischen Gesellschaft
für Naturschutz und Jagd" im Šumava.
Jungluchs; Foto: wikipedia/Landgraf
Dezember 2010
Fotos von Luchsen im Böhmerwald
Mittlerweile konnten auch auf österreichischer
Seite des Böhmerwaldes Luchse fotografiert werden.
Einigen Jägern ist es in den vergangenen Monaten gelungen
Luchsfotos zu machen. Auch auf Grund ausgewerteter Luchsspuren
liegt die Vermutung nahe, dass die beiden im Spätsommer
grenznah' in Bayern fotografierten Luchse (Luchsin mit Jungem
sowie ein stärker geflecktes kräfigeres Tier)
richtige Grenzgänger sind und ihre Streifgebiete sowohl
in Bayern als auch in Österreich (und vermutlich auch
Südböhmen) haben.
November 2010
Aktuelles zum Luchs im Nordwesten
Österreichs
Einen kurzen Zwischenbericht zur aktuellen
Lage des Luchses im Nordwesten Österreichs (Böhmerwald,
Mühlviertel, Waldviertel) finden Sie hier.
Oktober 2010
Luchsin mit Jungem im Dreiländereck
im Böhmerwald
Das Dreiländereck zwischen Bayern,
Tschechien und Österreich gehört zu den beständigsten
Verbreitungsgebieten des Luchses im Böhmerwald. Regelmäßig
gibt es hier auch Hinweise auf junge Luchse. Jetzt ist es
wieder soweit. Das Fotofallenmonitoring des Luchsprojektes
Bayern betreibt eine Fotofalle unweit der Dreiländermarke
und prompt hat sich dort eine Luchsin mit Jungem fotografiert.
Es zeigt einmal mehr, welch' elegante Methode das Fotofallenmonitoring
darstellt und wie wichtig ein derartiges Monitoring ist,
um gute Daten über die Luchssituation einer Region
zu erhalten. Im Bayerischen Wald und im Šumava hat
man mittlerweile viel Erfahrung gesammelt im Umgang mit
Fotofallen. Die langjährigen guten Kontakte in der
internationalen "Lynxgroup Bohemian Forest" ermöglichen
einen guten Wissentransfer über die Grenzen. So hoffen
wir auch auf österreichischer Seite auf eine Finanzierung
für ein extensives Luchs-Fotofallenmonitoring ab 2011.
Luchsin mit Jungem im Dreiländereck
auf bayerischer Seite
Foto: Luchsprojekt Bayern
September 2010
Miloš und die Luchse
UNIVERSUM zeigt am 21.09.2010 in ORF2
die Doku "Miloš und die Luchse". Miloš
Majda und Tomáš Hulík erzählen in
dem Film die Geschichte zweier Jungluchse auf ihrem Weg
in die Freiheit im Nationalpark Malá Fatra, Slowakei.
--- Trailer gibts hier.
Miloš Majda und der Luchs
Foto: www.navratrysov.sk
Juli 2010
Newsletter aus dem Bayerischen
Wald
Unser Partnerprojekt im Bayerischern
Wald, das "Luchsprojekt Bayern" bringt regelmäßig
einen Newsletter heraus. Die neueste Ausgabe ist soeben
erschienen und steht hier
zum download bereit.
Das Fotofallenmonitoring, das im Bayerischen Wald entwickelt
wurde, liefert gute Daten für eine realistische Einschätzung
des aktuellen Luchsbestandes. So ein Fotofallenmonitoring
nach bayerischem Vorbild wäre auch für das Mühlviertel
dringend notwendig.
Luchsin L4 mit 2 Jungen im Oktober 2009;
Foto: Luchsprojekt Bayern
Juni 2010
Besenderten Jungluchs im Dreiländereck
freigelassen
Im Juni wurde im grenznahen Bayerischen
Wald ein Jungluchs wieder freigelassen. Das junge Weibchen
war im vergangenen Dezember ohne Mutter aufgetaucht. Es
wurde eingefangen, über den Winter in Gefangenschaft
gehalten und etwas aufgepäppelt. Alleine hätte
es das Jungtier nicht über den Winter geschafft, bleiben
doch Jungluchse bis ca. April des Geburtsfolgejahres bei
Ihrer Mutter.
Nun wurde die Jungluchsin "Elli" mit einem sehr
leichten Radiotelemetriesender wieder in die Freiheit entlassen
und ernährt sich momentan vor allem von Kleinsäugern
(Mäuse, ...) - aber auch ein Reh hat die schlaue Luchsin
schon erbeutet. Das "Luchsprojekt Bayern" führt
das Projekt durch und die regionale Jägerschaft hat
die Patenschaft für den Luchs übernommen. Es kann
durchaus sein, dass die besenderte Luchsin auch in Österreich
auftaucht.
Elli auf dem Weg in die Freiheit; Foto: T.Engleder
März 2010
Luchs im Nationalpark Sumava/Böhmerwald
Den Grundstein für die heutige
Luchspopulation in der 3-Länder-Region Böhmerwald
legte die Wiederansiedelung von 17 Luchsen der tschechischen
Naturschutzbehörden in den 1980er Jahren.
Heute sind Nationalpark und Biosphärenreservat Sumava/Böhmerwald
wichtige Lebens- und Reproduktionsräume für den
Luchs.
Februar 2010
Luchs als Zuschauer bei den
Olympischen Spielen
- in Vancouver 2010
Nicht nur Menschen interessiert das
Treiben auf den Olympischen Wettkampfstätten in Whistler.
Auch Luchse gesellen sich zuweilen unter die Zuschauer.
Das Gebiet zwischen Whistler Mountain und Blackcomb Peak
nennen neben 10'000 Einohnern und unzähligen Touristen
auch viele wilde Tiere ihr Zuhause.
Murmeltiere, nach deren Pfeifen (engl. to whistle) der
Wintersportort benannt ist, aber auch Schwarzbären
und Luchse teilen sich den Lebensraum mit Menschen.
So erstaunt es nicht, dass sich diese auch von einigen
farbigen Abschrankungen nicht davon abhalten lassen, ab
und zu die Pisten und Bobbahnen zu besuchen. Der Luchs ist
hier im Winter ein oft gesehener Gast.
Ein Luchs nutzte eine kurze Pause beim Ski-Training zu
einer Erkundungstour. Foto: Keystone/SF
Foto: Keystone/SF
Dezember 2009
Erweitertes Fotofallenmonitoring
auf großer Fläche
- im Bayerischen Wald und Šumava
Die Luchse der Böhmerwaldpopulation
stehen weiter unter Beobachtung. Als effizenteste Methode
hat sich dabei das Fotofallenmonitoring erwiesen. In einer
neuen Phase wird nun diesen Winter das Monitoring auf Bereiche
des östlichen Bayerischen Waldes und des NP Šumava
ausgedehnt. Durch diese Zusammenarbeit kann nun ein Beobachtungsgebiet
von ca. 900 km2 in den zentralen Lagen des Böhmerwaldes
abgedeckt werden.
In einer zukünftigen Phase sollten unbedingt auch
weiter östlich gelegene Gebiete in Südböhmen
und in Österreich mittels eines systematischen Fofofallenmontorings
erfasst werden. Dafür ist aber eine Finanzierung notwendig,
die es derzeit leider nicht gibt.
Ein Fotofallenmonitoring liefert wertvolle Hinweise auf
die Anzahl der vorhandenen Tiere sowie eine Identifizierung
von Einzeltieren auf Grund der individuellen Fellfleckung
der Luchse.
Foto: T.Engleder
November 2009
Rückkehr der Wölfe
nach Österreich
- Steiermark und Tirol
2009 ist ein Jahr mit erfreulich vielen
Wolfhinweisen in Österreich. Besonders in der Steiermark,
in Kärnten und in Tirol gibt es bestätigte Hinweise
auf Wölfe. In der Steiermark wurden Wölfe vor
allem im Wechselgebiet und im Bereich Knittelfeld - St.Veit/Glan
bestätigt. Wildökologische Untersuchungen ergaben
neben der sicheren Bestätigung als Wolfsnachweise auch
Hinweise auf die Herkunft der Wölfe. Die Wölfe
im Wechselgebiet stammen aus der Karpaten- sowie der Italienpopulation.
Die Tiere von Knittelfeld-St.Veit/Glan aus den kroatischen
Dinariden. Ein Beweis mehr also, dass Österreich als
Verbindungsglied für das langfristige Überleben
der verschiedenen europäischen Wolfspopulationen eine
überaus wichtige Rolle spielt.
In Tirol machte Ende Oktober ein Wolf im Bezirk Imst auf
sich aufmerksam, als er Schafe riss. Eine Analyse ergab,
dass es sich hier um einen Wolf aus der italienischen Population
handelt, was nicht weiter verwundert, wo doch in der Vergangenheit
immer wieder Wölfe aus der Italienpopulation in die
Schweiz und von dort weiter östlich wanderten.
Was also Fachleuten seit vielen Jahren erwarten wird jetzt
anscheinend Realität. Als dritter großer Beutegreifer
(nach Luchs und Bär) schickt sich der Wolf an dauerhaft
nach Österreich zurückzukehren. Auch hier wird
der Umgang des Menschen mit dieser Tierart auf Neue zu erlernen
und eine Portion Akzeptanz von Nöten sein.
Ein guter Anfang wär einmal in allen Bundesländern
Entschädigungsmechanismen für von Wildtieren gerissene
Haustiere zu etablieren. In vielen Bundesländern funktioniert
dies für Bär und Luchs schon recht gut ... als
Dritten im Bunde sollte man hier den Wolf miteinbinden.
Foto: T.Engleder
Oktober 2009
Aktuelles zum Luchs im Nordwesten
Österreichs
- Kurzer Zwischenbericht 2008/2009
Eine aktuelle Übersicht zur Situation
des Luchses im Böhmerwald, Mühlviertel, Waldviertel
gibt unser kurzer Zwischenbericht
mit aktuellen Verbreitungskarten. Runderladen können
Sie den Bericht unter obigem link.
Foto: T.Engleder
September/Oktober 2009
Luchsrissseminar - Fortbildung
- 09.10.2009 in Hohenbrunn
Am 09.10.2009 findet wieder ein eintägiges
Luchsrissseminar als Fortbildung des OÖ Landesjagdverbandes
statt. Hier wird vermittelt und aufgefrischt, wie man Luchshinweise
richtig erkennt.
Das Luchsrissseminar war gut besucht. Unten OFö.
R.Traunmüller erläuternd am Riss.
Foto: T.Engleder
September 2009
Luchsfoto
- aus dem südl. Waldviertel bei Emmerstorf an der Donau
Im Februar 2009 gelang ein Zufallsfoto
eines Luchses im südlichen Waldviertel - nahe Emmerstorf
an der Donau. Die
Beobachtung und das Foto sind umso erfreulicher, als aus
diesem Gebiet bisher noch keine "hard facts" zum
Luchs vorlagen. Der Naturpark Jauerling im Norden der Beobachtungsstelle
dürfte ein gutes Habitat für den Luchs darstellen.
Besonders interessant ist auch, dass der Luchs direkt an
einem national bedeutenden Biokorridor zwischen Mühlviertel/Waldviertel
einerseits und den Alpen andererseits gesichtet wurde.
Vielen Dank an den Fotografen Lukas Traxler für die
Bereitstellung des Fotos.
Foto: Lukas Traxler
August 2009
Unsichtbare Luchse sichtbar
machen
- Fotofallenmonitoring von Luchsen
Das Monitoring von Luchsen bildet eine
wichtige Basis um einen guten Umgang von Mensch & Luchs
zu fördern. Gute Ergebnisse erzielten hier in jüngster
Zeit der Naturpark und der Nationalpark Bayerischer Wald.
Beide Institutionen lieferten den Beweis, dass man mit Hilfe
von automatischen Kameras (Fotofallen) Luchse in einem Gebiet
wie dem Böhmerwald gut nachweisen kann. Da die Fellmusterung
eines jeden Luchses individuell verschieden ist (ähnlich
wie der Fingerabdruck beim Menschen) sind fotografierte
Luchse auch individuell unterscheidbar.
Für die Luchsgebiete im Norden Österreichs (Böhmerwald,
Mühlviertel, Waldviertel) wäre ein derartiges
Fotofallenmonitoring sehr wünschenswert. Wir hoffen
ein solches Projekt in Kooperation mit Forst, Jagd und Naturschutz
bald realisieren zu können.
Luchs, Wolf & Bär
zwischen Karpaten und Alpen
- internationale Tagung im NP Nízke Tatry, SK
Anfang Juli 2009 fand im Nationalpark
Nízke Tatry, SK eine 4tägige Tagung zum Thema
"Luchs, Wolf & Bär zwischen Karpaten und Alpen"
statt. Die internationale Tagung mit Fachleuten von Frankreich
bis Rumänien gab einen guten Überblick über
die Situation der drei großen Beutegreifer in Mitteleuropa.
Auffallend dabei ist, dass vor allem Rumänien und die
Slowakei die größten Populationen dieser Tiere
beheimaten. Der geübtere Umgang unserer mittel-osteuropäischen
Nachbarn mit den großen 3 war dabei besonders beeidruckend.
Für ein nachhaltiges Überleben der drei großen
europäischen Wappentiere sind Erhalt und Vernetzung
von Lebensräumen in den Karpaten und den Alpen besonders
wichtig. Dem Böhmerwald kommt dabei eine besondere
Stellung als Brückenkopf zu. Unser internationaler
Ansatz CELTIC, zur Umsetzung einer guten Koexistenz von
Luchs & Mensch in Mitteleuropa, passt da sehr gut ins
Bild.
Bärenlosung im NP Nízke Tatry;
Foto: T.Engleder
Mai 2009
Wolf in Kärnten
- frische Nachweise im Spätwinter
Im Spätwinter 2009 tauchten in
Kärnten Hinweise (Losung, Spuren) auf einen Wolf auf.
Nach eingehenden Untersuchungen (u.a. genetische Analysen
in den Schweiz) steht fest, dass es sich um einen Wolf handelt,
der aus dem Osten nach Kärnten kam.
Einzelnachweise von Wölfen in Österreich sind
nichts ungewöhnliches, da die Tiere sehr mobil sind
und große Strecken zurücklegen können. In
vielen Nachbarländern Österreichs sind Wölfe
heimisch. Bislang wurden in Österreich nur Einzelwölfe
und keine Rudel beobachtet. Wahrscheinlich ist es aber nur
eine Frage der Zeit, bis Wölfe auch in Österreich
wieder dauerhaft Fuss fassen können.
Wolf; Foto: B.Landgraf
April 2009
Luchs & Mensch im Nordwesten
Österreichs
- Böhmerwald, Mühlviertel, Waldviertel
Nach Beendigung unser INTERREGIIIA-Projektes
Luchs im Jahr 2008 stellen wir hier
die Zusammenfassung der Ergebnisse allen Interessierten
bereit.
März 2009
Jagd ist Verantwortung für
Wild und Lebensraum
- das gilt auch für den Luchs
Die wiederholte Forderung der Rohrbacher
Jägerschaft nach einer Bejagung des Luchses - zuletzt
durch BJM Dr. Spannocchi am Bezirksjägertag - muss
sehr kritisch gesehen und zurückgewiesen werden. Es
gibt keine bejagbare Luchspopulation im Bezirk. Die einzelnen
Tiere, die vorwiegend im Böhmerwald ihre Spuren hinterlassen,
haben große Teile ihres durchschnittlich 100 km2 großen
Streifgebietes in Tschechien.
Im Jagdjahr 2006/2007 wurden von der Rohrbacher Jägerschaft
7 Luchsrissmeldungen gemacht, im Jagdjahr 2007/2008 waren
es 17. Zum Vergleich: ein Luchs braucht pro Jahr 50-60 Rehe.
Gleichzeitig wurden im Bezirk 5.594 bzw. 5.146 Rehe (inkl.
Unfall/Fallwild) erlegt. Für das ablaufende Jagdjahr
gelten ähnliche Größenordnungen.
Der Luchs ist nicht umsonst streng geschützt und wertvolles
Schutzgut nach Natura2000. Im ganzen Mühlviertel ist
für mindestens 20 erwachsene reviertreue Luchse Lebensraum
vorhanden. Wissenschaftliche Schätzungen gehen heute
von einem aktuellen Bestand von vielleicht 5 Tieren aus
- die aber große Teile ihres Streifgebietes in den
angrenzenden Ländern haben. In der derzeitigen Situation
wäre eine Bejagung verantwortungslos!
Bild: Naturmuseum St. Gallen
Februar 2009
Luchspräsentation auf
muehlviertelnatur.at
Eine neue, sehr ansprechende und kurzweilige
Luchspräsentation findet sich auf der Seite unserer
Kollegen auf muehlviertelnatur.at.
Mit aussagekräftigen Bildern und Bilduntertexten wird
hier der Luchs vorgestellt.
Jänner 2009
Erstmals Luchs in Österreich
besendert
Jungluchs besendert und wieder in Freiheit entlassen
In der Nacht vom 28. auf den 29. Jänner
wurde ein besenderter Jungluchs im Nationalpark Kalkalpen
frei gelassen. Es handelt sich dabei um ein Jungtier, das
im Bezirk Kirchdorf auftauchte und mehrmals gesichtet werden
konnte. Die „Projektgruppe Luchs“ hat sich des
Themas angenommen. Die Projektgruppe, die aus der Landesjagdbehörde,
dem OÖ Landesjagdverband, dem Forschungsinstitut für
Wildtierkunde, der Nationalpark Kalkalpen Gesellschaft,
den Österreichischen Bundesforsten, einem Amtstierarzt,
dem Naturschutzbund Oberösterreich und dem WWF besteht,
ist nach einem Managementplan vorgegangen. Der Luchs ist
ein bedeutender Bestandteil der natürlichen Artenvielfalt
und für den Menschen ungefährlich.
Der Jungluchs wurde am Mittwoch, 28. Jänner eingehend
untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass es sich um ein
männliches, 14 kg schweres, gesundes, Jungtier handelt,
das keine Anzeichen einer Gehegehaltung aufwies. Daraufhin
wurden Blut- und Haarproben zur weiteren genetischen Untersuchung
entnommen. Schließlich wurde der Luchs mit einem Chip
versehen, mit einem gut sichtbaren Halsband besendert und
nach weiterer Beratung, in großer Entfernung zum Fangort,
im Nationalpark Kalkalpen wieder in die Freiheit entlassen.
Der Halsbandsender ermöglicht nun eine GPS Telemetrie,
mittels der die Aufenthaltsorte des Luchses festgestellt
und seine Aktivitäten überwacht werden können.
Aus den Aktivitäten des Jungluchses erwartet sich die
Projektgruppe Luchs auch wertvolle Hinweise auf das Raumverhalten
von Luchsen, ihren Nahrungspräferenzen und auf das
Sozialverhalten.
Entscheidend für die weitere Zukunft des Jungluchses
wird sein, ob er in der Lage ist, sich zu ernähren,
den Winter zu überstehen und ein eigenes Revier zu
finden.
Dezember 2008
Spuren im Schnee - Luchshinweise
bitte melden
Es ist wieder soweit. Der winterliche
Schnee macht es leichter dem Luchs auf die Spur zu kommen.
Durch große runde Abdrücke im Schnee macht der
Luchs auf sich aufmerksam. Wenn Sie bei einem Ihrer winterlichen
Ausflüge auf Luchspuren treffen oder gar einen Luchs
sehen, dann bitten wir um Ihre Mitteilung. Wenn Sie bei
Ihrer Bestimmung sicher gehen wollen, dann schauen Sie doch
auf der Seite mit der Fährtenkunde
vorbei. Melden können Sie Ihre Beobachtung
hier.
Oktober/November 2008
Luchse in den Dinariden - Fotofallen-Videos
online
Auch im Dinarischen Gebirge, im Grenzgebiet
Slowenien-Kroatien gibt es ein ambitioniertes Luchsprojekt.
Eine umfangreiche website informiert in Slowenisch, Kroatisch
und bald auch in Englisch über Schutz, Monitoring und
Forschung der dinarischen Luchspopulation. Besonders interessant
und spannend zum Anschauen sind die Fotofallen-Videos
aus dem dinarischen Luchsmonitoring
September 2008
Luchse in den Ukrainischen
Waldkarpaten
Ein Besuch in Transkarpatien (Ukrainische
Waldkarpaten) eröffnete spannende Einblicke in einen
besonders attraktiven Luchslebensraum. Der ukrainische Anteil
am Karpatenbogen hat eine Länge von ca. 250 km und
ist Lebenraum von Luchs, Bär und Wolf.
Aus ökologischer Sicht besonders hervorzuheben sind
die großen Urwälder, die weiten naturnahen &
störungsarmen Wälder und eine für westliche
Sichtweisen unvorstellbar extensive Kleinlandwirtschaft
und Weidewirtschaft.
Dementsprechend hoch ist auch die dortige Biodiversität,
die teilweise in ausgedehnten Schutgebieten geschützt
wird. So oder so ähnlich müssen auch die Lebensräume
im Mühl- und Walviertel vor vielen Jahren ausgesehen
haben, bevor eine stetige Nutzungsintensivierung immer mehr
Arten verdrängte und ausrottete.
Auch wenn das Zusammenleben von Großen Beutegreifern
und Menschen in den Ukrainischen Waldkarpaten nicht immer
völlig harmonisch ist, so ist doch besonders bemerkenswert,
dass dort ein Miteinander von Mensch und Wildtier seit vielen
Jahrhunderten ununterbrochen möglich und Alltag ist.
Als Österreicher ist man fast ein bißchen beschämt
angesichts der eigenen Ausrottungsgeschichte und mangelnden
Bereitschaft einigen wenigen Luchsen, Bären und Wölfen
in Österreich Lebensraum und Lebenrecht zuzugestehen.
Im Zuge der Mitteleuropäischen Luchs-Initiative CELTIC
müssen wir neben Deutschland, Österreich, Tschechien,
Polen, Slowakei und Ungarn vor allem auch die Ukraine und
Rumänien verstärkt mitdenken und einbinden.
September 2008
Natur & Land - Schwerpunkt
Konflikte mit Wildtieren
Konflikte mit Wildtieren sind so alt
wie die Menschheit selbst. Häufig müssen Tiere
als Sündenböcke für menschliche Fehler herhalten.
Meist sind es nur magelhaftes Wissen und fehlende Toleranz,
die ein verträgliches Miteinander ermöglichen.
Menschen benehmen sich häufig so, als wären sie
allein auf dieser Welt, als wären ihre Ansprüche
die einzig gültigen. Mit der Folge, dass sie Konkurrenten,
ob echte oder vermeintliche, gnadenlos verfolgen.
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Natur & Land (3/4,
2008) beschäftigt sich schwerpunktmäßig
mit der vom Aussterben bedrohten Toleranz gegenüber
Wildtieren und mit Sündenböcken aller Art.
Den Beitrag zum Luchs finden Sie, wenn sie auf folgendes
Bild klicken.
September 2008
Starke Lobby für den Luchs
in der Steiermark
Startschuss für das Projekt "Luchs
in der Steiermark" im Naturschutzzentrum im Brucker
Weitental. Es soll das Bewusstsein für den Luchs gestärkt
werden.
Nach acht Monaten Vorbereitungszeit war es soweit, am Sonntag
07.09.2008 konnte im Weitental bei Bruck das Projekt "Luchs
in der Steiermark" aus der Taufe gehoben werden. "Im
Hinterkopf hatte ich ein solches Projekt schon lange",
erklärte Siegfried Prinz, der Leiter des Naturschutzzentrums
Weitental. Befindet sich doch das Weitental zum einen im
Einzugsbereich bestätigter Luchsvorkommen. Zum anderen
liegt der Raum Bruck auch in unmittelbarer Nähe von
Durchzugsstrecken und Wanderrouten von Bären, aber
eben auch der wenigen heimischen Luchse.
Ausgestorben. Das Naturschutzzentrum Weitental wird nun
eine Informations-Drehscheibe für die Katze mit den
charakteristischen Pinselohren, die in unseren Breiten schon
ausgestorben war. So werden Führungen zum Thema organisiert,
eine Ausstellung über den Luchs, seinen Lebensraum
und seine Perspektiven in der Steiermark aufgebaut, ein
Informationpavillon errichtet und Fachkonferenzen abgehalten.
Heimlich. Man strebt die Vernetzung mit bestehenden Luchs-Projekten
an, und auch die Jägerschaft war von Anfang an in das
Vorhaben eingebunden - sind es doch vorwiegend Jäger,
die Rehrisse, Spuren oder die Losung der Tiere sehen. "Denn
der Luchs ist zwar nicht scheu, aber heimlich", sagte
der Wildbiologe Thomas Huber, einer der führenden Luchs-Experten
Österreichs, der das Projekt begleitet. In jüngster
Zeit gab es übrigens in Frohnleiten und in St. Peter-Freienstein
Rehrisse, die wahrscheinlich dem Luchs zuzuordnen sind.
(kleinezeitung.at)
Wir von luchs.boehmerwaldnatur.at unterstützen das
steierische Luchsprojekt von Anfang an und freuen uns über
eine weitere Anlaufstelle in Sachen Luchs in der Steiermark.
September 2008
Neue Luchsnachrichten Bayern
Die neueste Ausgabe der Luchs-Nachrichten
unseres bayerischen Partnerprojektes ist erschienen.
Sie widmet sich diesmal schwerpunktmäßig dem
Fotofalleneinsatz, der im vergangenen Winter im Naturpark
Bayerischer Wald durchgeführt wurde. Erfreuliche Ergebnisse
deuten darauf hin, dass das Fotofallenmonitoring den Weg
hin zu qualitativ hochwertigeren Daten weist und eine vielversprechende
Methode ist, den Luchsbestand in Bayern und hoffentlich
eines Tages auch im Mühl- und Waldviertel großräumig
zu erfassen.
August 2008
Bayern hilft bedrohten Wildtieren
über die Straße - Landesweite Grünbrücken-Analyse
fertig
"Klimawandel bedroht Artenvielfalt:
Tiere wie Luchs und Wildkatze müssen wandern können"
Mit einer Bayern-weiten Grünbrücken-Analyse sollen
Biotope noch besser vernetzt und Wanderwege für viele
bedrohte Tierarten neu erschlossen werden. Dies erklärte
Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard in München anlässlich
der fertig gestellten Straßenquerungs-Analyse. Bernhard:
"Ein entscheidender Punkt in Bayerns Biodiversitätsstrategie
ist, die Lebensräume von wandernden Tierarten besser
zu verbinden. Grünbrücken ermöglichen es
bedrohten Wildtieren wie Luchs und Wildkatze, sicher die
Straßen zu queren." Die möglichen Wanderwege
wurden mit Hilfe eines Computermodells berechnet. Danach
sollten neben der Ausstattung bestehender Grünbrücken
mit Blendschutz und Deckung 65 zusätzliche Grünbrücken
ausreichen, das bestehende Netz aus Biotopen optimal zu
verbinden. "Der Klimawandel wird Lebensräume verschieben.
Viele Wildtiere, die sich an die geänderten Umweltbedingungen
nicht anpassen können, brauchen Wanderwege, um geeignete
neue Lebensräume zu finden. Zudem dient eine solche
Vernetzung dem genetischen Austausch zunehmend isolierter
Populationen", so Bernhard. In Bayern existiert mit
den Natura2000 Gebieten, den Naturschutzgebieten, den Nationalparken
sowie den BayernNetz-Natur Projekten ein dichtes Netz von
Biotopen.
Untersucht wurden 52 Abschnitte von 14 Autobahnen und drei
Bundesstraßen. Insgesamt wurden 2.136 Kilometer Straße
und 2.981 Bauwerke unter die Lupe genommen. Die möglichen
Wanderwege wurden am Beispiel Luchs und Hirsch mit Hilfe
eines Computermodells auf Basis von Satellitendaten berechnet.
Beide Tierarten beanspruchen große Reviere und wandern
weit: zur Nahrungssuche, zwischen Sommer- und Winterquartier
und um ein neues Revier zu finden. Aber auch für kleinere
Arten wie Wildkatze, Wildschweine, Rehe, Dachs, Fuchs, Feldhase
und Fischotter sind diese Querungshilfen wertvoll.
Juli 2008
Reiche Beute für die Jäger
Mit einer imposanten Abschussbilanz
kann der Jagdverband in Oberösterreich aufwarten: Mit
57.762 Feldhasen sowie 50.027 Stück Fasanwild wurden
in den vergangenen zwölf Monaten doppelt so viele geschossen
wie im Jagdjahr davor. Fast verdreifacht hat sich die so
genannte Strecke beim Schwarzwild mit 1307 Wildschweinen.
Steigerungen gab es auch bei den Füchsen (7148), Mardern
(4302) sowie Dachsen (1438). Beim Rehwild konnten mit 65.375
Tieren die Abschusspläne nicht erfüllt werden.
(SN vom 19.07.08)
Juni 2008
Die Großen 3 - in
guter Verbindung?
Die Wanderungen der Großbeutegreifer zwischen Karpaten,
Böhmerwald und Alpen.
Luchs, Bär und Wolf sind Tiere
mit großen Raumansprüchen. Wenn es daheim eng
wird, machen sich die Jungen auf, eigene Lebensräume
zu suchen. Das war schon immer so. In Mitteleuropa haben
wir das Glück, dass die Menschen in den Karpatenländern
nie verlernt haben mit den drei Großen zu leben. Das
war in anderen Teilen Europas ganz anders. Da wurden Bär,
Luchs und Wolf verfolgt, gefangen, erschossen und schließlich
ausgerottet. In späteren Zeiten wurden, als eine Art
Wiedergutmachung, Wiederansiedlungsversuche mit mehr oder
weniger Erfolg unternommen. Meist kamen diese Tier aus den
Karpaten.
Heute ist Mitteleuropa zusammengewachsen. An einer Linie,
wo noch vor wenigen Jahren eine totbringende Grenze die
Länder teilte.
Das Überleben der drei großen, attraktiven,
heimischen Beutegreifer als europäisches Naturerbe
muss ermöglicht werden. Wenn es für uns Menschen
selbstverständlich ist, quer durch den Kontinent zu
reisen, so muss es erst recht für Luchs, Bär und
Wolf möglich sein. Gesunde Wildtierpopulationen brauchen
genetischen Austausch.
Eine Verkehrswegeplanung, die die Bedürfnisse von
Tieren berücksichtigt und der Bau von Grünbrücken
an sensiblen Stellen, können den Bedürfnissen
von Mensch und Tier gerecht werden.
Unser neuer Folder soll beitragen zu einem gemeinsamen
Europa von Natur & Mensch.
35 Jahre nach der Rückkehr des
Braunbären nach Österreich und 18 Jahre nach der
ersten Wiedereinbürgerung einer Bärin in den Nördlichen
Kalkalpen ist die Zukunft dieser Tierart in Österreich
mehr als unsicher. Die anfängliche Euphorie, ausgelöst
durch jährlich nachgewiesene Jungbären, ist verflogen,
aktuelle genetische Untersuchungen gehen nur mehr von drei
Bären in den Nördlichen Kalkalpen aus. Beispiele
aus der Schweiz und Italien zeigen, was in unseren Nachbarländern
für den Aufbau einer überlebensfähigen Bärenpopulation
getan wird.
Die OÖ Akademie für Umwelt und Natur veranstaltete
dazu eine Tagung. Quintessenz ist: Ohne neuerlicher großzügiger
Bestandsstützungen in den Nördlichen Kalkalpen,
wird der Bär in Österreich ein zweites mal aussterben.
Ein mittelfristiger Zielwert von 100 Bären für
die österreichischen Alpen wurde formuliert. Dazu braucht
es aber zuerst Wiederansiedelungen, die von einer breiten
Basis aus Jagd, Forst, Landwirtschaft, Naturschutz und Politik
getragen werden.
Bär, Luchs & Wolf können auch heute eine Heimat
in Mitteleuropa haben, wenn der Mensch dazu bereit ist.
Mai 2008
Luchs auf Wanderschaft - 200
km - Rekord!
Schweizer Luchs stellt Wanderrekord
auf
Vom Zürcher Tösstock bis in die italienischen
Ostalpen
Der im Winter im Schweizerischen Nationalpark in die Kastenfalle
gegangene Luchs stammt vom Tössstock im Kanton Zürich.
Unterdessen ist das mit einem Sender versehene Tier weit
in die Italienischen Alpen abgewandert - 200 Kilometer Luftlinie
vom Tössstock entfernt.
Das 24 Kilo schwere Luchsmännchen ist ein Jungtier.
Er wurde 2006 geboren und ging im Februar im Nationalpark
in die Falle. Der Luchs wurde mit einem Sender versehen
und wieder freigesetzt.
Im September 2007 wurde er im St. Galler Rheintal fotografiert,
als er auf der für Jungtiere typischen Wanderschaft
war. In den folgenden beiden Monaten entfernte er sich ungewöhnlich
weit weg vom ständigen Luchsareal und erreichte das
Engadin.
Den Winter verbrachte der Jungluchs im Nationalpark am
gedeckten Tisch:Er riss Gemsen und Rothirsche. Mitte März
setzte er seine Wanderung fort und gelangte über Bormio
und Valfurva in die Val di Sole (Trentino) und zum Deutschnonsberg
(Südtirol).
Hierauf drang er bis zur Brentagruppe vor, an deren östlichem
Abhang er sich gemäss Nationalparkangaben derzeit aufhält,
mitten im Kernareal der dortigen Braunbärenpopulation.
Damit hat sich der Luchs 200 Kilometer Luftlinie von seinem
Geburtsort und 80 Kilometer vom Fangplatz im Park entfernt.
Die dokumentierte Wanderung des Jungluchses vom Tössstock
bis tief in die Italienischen Ostalpen ist die ausgedehnteste,
die bisher von einem Luchs im Alpenraum nachgezeichnet wurde.
Das überraschende Auftreten des Luchses im Engadin
führte zu Spekulationen über eine illegale Aussetzung.
Die Analysen widerlegen dies nun. (aus NZZ vom 05.05.08)
Vergleicht man diese unglaubliche Strecke
mit Entfernungen in der Böhmerwalpopulation wäre
dies vergleichbar mit einer Luchswanderung
+ vom Oberpfälzer Wald in die Wachau
+ vom Altvatergebirge ins Waldviertel oder
+ vom Böhmerwald nach Kärnten.
Natürlich vorausgesetzt es gibt da eine Landschaft,
wo er durchkommt - sprich Biokorridore!
200 km Luftlinie legte der junge besenderte Luchs in der
Schweiz zurück - das entspricht einer Wanderung vom
Böhmerwald nach Kärnten.
April 2008
Managementplan Luchs - Bayern
Der Freistaat Bayern hat Managementpläne
für Luchs, Bär und Wolf erarbeitet. Den neuen Luchsmanagementplan
finden sie hier.
April 2008
Wildtierquerungs-Möglichkeiten
für die geplante
S10 (Linz - C.Budejovice) dringend notwendig
Die Planungen für die S10, die
autobahnähnliche Schnellstraßenverbindung von
Linz zur tschechischen Grenze nach Wullowitz sind seit längerem
voll im Gange. Was leider weniger voll im Gange ist, ist
die Planung für funktionsfähige Ausgleichmaßnahmen
um die Vernetzung der Landschaft für Wildtiere weiterhin
sicher zu stellen. Gerade das Gebiet nördlich von Freistadt
ist wichtig für die Verbindung von Wildtierlebensräumen
in Ost und West also im Böhmerwald und im Freiwald/Novehradske
hory. Neben vielen kleineren Tieren sind es vor allem die
Wappentiere von Naturschutz und Jagd, die hier einen Lebensraum
haben und denen alte Wanderwege nicht abgeschnitten werden
dürfen. Luchs, Hirsch, Elch, Fischotter und Wolf sind
Tierarten von europäischer Dimension. Von ebensolcher
Dimension sollte auch die Planung für Biokorridore
und Grünbrücken an der S10 sein.
mehr
Grünbrücken-/Wildtierquerungsbedarf an der geplanten
S10 nördlich von Freistadt.
März 2008
Luchs-Website geht online
Obwohl der Luchs seit mehreren Jahr(zehnt)en
wieder durch unsere Wälder streift gab es bis vor kurzem
keine ausführliche österreichische Luchsseite im
Internet. Hier haben wir Abhilfe geschaffen und stellen unter
http://luchs.boehmerwaldnatur.at den Luchs, seinen Lebensraum
und sein Auskommen mit dem Menschen umfangreich dar. Die erste
österreichische Luchs-Website geht online.